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Paketmarke Osmanisches Reich

  • Hen.Ben
  • 13. November 2007 um 10:03
  • Hen.Ben
    aktives Mitglied
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    96
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    • 13. November 2007 um 10:03
    • #1

    Guten Tag @all !
    Was ist das (siehe scan)?
    - ist es überhaupt posttalisch?
    - sind das Briefmarken?
    - aus welcher Zeit ca. (Stempel ist nicht zu erkennen)?
    Ich bin für jeden Hinweis schon jetzt dankbar!

    MfG Hen.Ben :)

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  • Jan
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    11. November
    • 13. November 2007 um 10:30
    • #2

    Türkei/Osmanisches Reich, so um den 1. Weltkrieg, es ist eine Pakterkarte, da die Türkei jedoch keine Paketmarken hatte, müßten das normale Briefmarken sein. Zuerst, Jan.

    Jan
    mit Grüßen aus Monte de la Croce (das ist ein bekannter Stadtteil in Berlin)
    Gebiete: GB / Tschechoslowakei / Kolonien (alles: eher älter)

    Einmal editiert, zuletzt von Jan (13. November 2007 um 10:31)

  • Jan
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    11. November
    • 13. November 2007 um 12:53
    • #3

    Nachtrag. Ein Poststempel läßt sich - denke ich - als vom 2. Juni 1919 entziffern. Die violette Briefmarke links dürfte 1916, Nr. 478 sein, ein paar Euro; die übrigen sind wohl 1917, interessant möglicherweise die dritte von links mit dem sog. Käferaufdruck, wovon es sehr viele gibt, einige dann eben keine Massenware. Das läßt sich aber so nicht bestimmen. Such' einen Türkei-Experten. Jan.

    Jan
    mit Grüßen aus Monte de la Croce (das ist ein bekannter Stadtteil in Berlin)
    Gebiete: GB / Tschechoslowakei / Kolonien (alles: eher älter)

  • Hen.Ben
    aktives Mitglied
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    • 13. November 2007 um 13:34
    • #4

    Ersteinmal danke an Dich, Jan!
    Vielleicht findet sich ja noch ein Türkeispezi.
    Fängt ja an interessant zu werden, obwohl es nicht mein Sammelgebiet ist. MfG Hen.Ben

  • Kyantarodor
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    6. Juli 1954 (71)
    • 14. November 2007 um 05:59
    • #5

    Da hat man mal einen Tag viel Streß und keine Zeit in's Forum zu schauen ... und schon kommt eine der seltenen Fragen aus meinem Sammelgebiet. :)

    Der Gregorianische Kalender wurde in der Türkei erst 1926 im Zuge der Atatürkschen Reformen eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt galt dort der Julianische Kalender. Danach entspricht der 2. Juni 1917 im Abgangsstempel von Konstantinopel dem 15. Juni 1917 unserer Zeitrechnung. Einen guten Umrechner für die verschiedensten Daten findest du hier.

    Bei den auf der Paketkarte verwendeten Marken handelt es sich um die Mi-Nr. 478, 627, 573 und 484 (von links nach rechts). Die Frankatur beläuft sich somit auf 15 Piaster für das 5 kg Paket, die 10 Para-Marke (484) ist eine Zuschlagsmarke zugunsten der Kriegswaisen. Alle 4 Marken kommen recht häufig vor.

    Während der Zeit des 1. Weltkrieges erschienen im Osmanischen Reich eine Vielzahl von Aushilfsausgaben mit verschiedenen Aufdrucken, z.B. mit sechsstrahligem Stern, fünfstrahligem Stern und der sog. Käferaufdruck, die teilweise extrem selten sind (Auflagen zwischen 600 und 1100 Stück). Bei all diesen Aufdruck gibt es eine Vielzahl von Aufdruckfälschungen, selbst auf den billigsten Werten. Der Aufdruck "Sechsstrahliger Stern" fällt dabei auch noch in die Kategorie "Fehler auf Briefmarken", da das Osmanische Wappen einen fünfstrahligen Stern enthält und der sechsstrahlige Stern im Gegensatz zu Islam und Koran steht.

    Der Grund für die Aushilfsausgaben ergab sich daraus, dass vor dem 1. Weltkrieg im Januar 1914 eine neue Freimarkenausgabe mit Stadtansichten von Konstantinopel herausgegeben wurde, die in London gedruckt worden war. Mit Eintritt des Osmanischen Reiches in den 1. Weltkrieg war nun der Nachschub an Marken dieser Serie abgebrochen, so dass alle noch vorhandenen Vorräte früherer Ausgaben aus der Zeit 1865 bis 1913 nach und nach mit Aufdrucken versehen erneut verwendet wurden. Der Markenmangel konnte erst Ende 1917 / Anfang 1918 durch in Wien gedruckte Marken behoben werden.

    Zu der Paketkarte selbst ist noch zu sagen, dass sie eigentlich nicht ordnungsgemäß entwertet wurde. Während des 1. Weltkrieges wurde die Anweisung erlassen, dass alle Marken auf Paketkarte zusätzlich mit einem Federmesser einzuschneiden sind (sog. Schnittentwertung), um so einen zusätzlichen Schutz vor Ablösung und nochmaliger Verwendung zu erzielen. Solche Marken mit Schnittentwertung gelten als absolut vollwertig, solange sie auf Belegen sind. Abgelöste Marken mit Schnittentwertung werten dagegen nur 10 bis 20 % des Preises für Marken ohne Schnitt. Von daher muss bei losen Marken (insbesondere der hohen Nennwerte) neben der Aufdruckfälschung auch auf Reparaturen geachtet werden.

    Mehr fällt mir im Moment nicht zu der Paketkarte ein. Falls noch Fragen offen geblieben sind ... einfach posten, irgendwann werd' ich sie schon sehen. :)

    Gruß Kyantarodor

    Einmal editiert, zuletzt von Kyantarodor (14. November 2007 um 06:30)

  • Hen.Ben
    aktives Mitglied
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    Männlich
    • 15. November 2007 um 07:50
    • #6

    Danke an Dich Kyantarodor,
    wirklich ein interessanter Beitrag den Du da geschrieben hast!
    MfG Hen.Ben

  • Wolffi 7. Juli 2021 um 16:19

    Hat den Titel des Themas von „Konstantinopel“ zu „Paketmarke Osmanisches Reich“ geändert.
  • Wolffi 13. Oktober 2021 um 09:26

    Hat das Thema aus dem Forum Identifizierung und Wertbestimmung von Briefmarken nach Türkei verschoben.

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