Schon lange sind mir in den verschiedenen Phila-Forum Beiträgen die Meldungen über Plattenfehler-Funde aufgefallen. Diese interessierten mich nur, wenn die Dauermarken Russlands vor 1923 verausgabt wurden. 241264hsv-fan hat in seinem Beitrag vom 7.3.2010 die Mi.Nr.47y F, 3 Kopeken mit fehlenden Unterdruck angesprochen:
Ebnet hat natürlich unrecht: es sind mindestens zwei Maschinenbogen nach einer Maschinen-Servive-Unterbrechung ohne den den 1.Unterdruck gefahren worden. Ohne Unterdruck liess sich die Einrichtung nach ganz normalem Service-Dienst der Andruck ohne Untergrund besser beurteilen als mit. Im übrigen ist es eine lang gepflegte Fehlannahme, dass diese Folgeandrucke zu vernichten waren: Im autokratischen Russlands galten diese Drucke als Beleg zum Arbeitsnachweis und Durchführung des Service-Dienstes. Wegen der hohen Kosten des Services-Dienstes argwöhnten die Beamten des Innenministeriums/ Post-ministeriums immer irgend eine Manupulation . Zwei Maschinenbogen: einer für das Ministerium, einer zu den Unterlagen beim verantwortlichen Maschinenmeister.
Aber der genannte Beitrag enthält weitere Fraglichkeiten (wie so viele andere): Im Michel-Russland-Spezial 2012 sind ab Seite 40, unter Plattenfehler, Marken von 64 bis 75, aufgeführt. Dazu habe ich im Laufe meines "Sammlerlebens" über einige Tausend Dauermarken Russlands Untersuchung geführt und festgestellt, dass viele als Plattenfehler bezeichneten Druckbildverän-derungen nicht auf fehlerhafte Druckmatrizen zurückzuführen sind, sondern hauptsächlich dem Bereich mangelhaftes Papier, fehlende oder unzureichende Oberflächenleimung zu zuordnen sind. Also keinesfalls Plattenfehler sind.