Im Michel-Rußland-Spezial 2012 findet man zu Mi.Nr.63-76 diverse Hinweise auf Papier und Strukturen, sowie auf Lage des Wasserzeichen. Diese gehen auf das Fominsche Katalog-Handbuch Briefmarken Rußlands 1908 - 1923 zurück.Darin wird auf Seite 27 die Bogenwasserzeichen anhand von 3 Bogenskizzen (a, b, c ) erklärt.Viele Russlandsammler haben Ihre Sammlung danach ausgerichtet.Eine Überprüfung der Ausführungen habe ich Nirgends gefunden. Der Sammler wird nicht darauf aufmerksam gemacht, dass es sich nicht um eine Schalterbogen-Darstellung handelt,sondern um einen kombinierten Papier- Maschinenbogen- Darstellung mit eingezeichneten Bogenformaten und Wasserzeichenlagen. Da im Michel-Spezial 2012 u.a. dazu bei 63 I A bis 79 I A steht Bogenrand-Wasserzeichen "Verschlungene Linien" immer oben und unten, sollte dies nachvollziehbar sein. Der Nachfolzug ergibt aber die Möglichkeit, dass die verwendeten Papierbahnen (also keine Einzelbögen) mindestens 2 Wasserzeichenlagen und nicht nur eine, ergeben. Damit wird die Aussagen nach der Erstauflage fraglich.
Begründet ist dies in der Papierrollenherstellung in der russischen Staats-Papiermühle: Der gemahlene Stofffilz wurde über ein rotierende, umlaufendes Langsieb aufgesprüht und über diverse mechanischen Walzen unter Zugabe verschiedener Hilfsstoffe mit den gewünschten Eigenschaften eines Wertpapieres versehen. Als Schutzmassnahmen wurden echte Wasserzeichen eingefügt. Dazu gab es in der einbahnigen Papierrolle zwei Varianten :
1,Variante Das Wasserzeichen wurde links und rechts auf die Rändern des Siebes aufgelötet.Es steht also paralell zur Papierlaufrichtung ( ! ).
2. Variante Das Wasserzeichen wurde über eine 90 ° quer zur Maschinenrichtung arbeitende Vorlaufwalze (Egoutteur) in den feuchten Papierfilz
gepresst. Es steht also nicht paralell, sondern um 90° gedreht zur Papierlaufrichtung.
Somit ist die Fominsche Darstellung in Skizze a, Seite 27, um eine weitere zu erweitern. Die Erklärungen zum Papier, Seite 13, sind dahingegen zu berichtigen, dass die sogenannte Papierstruktur nicht durch Abdruck im Sieb entsteht, sondern u.a. im Verhalten der Papierfasern. Das Wasserzeichen ist im allgemeinen klar und scharf im Bogen abgebildet, kann aber auch unscharf und an den Rändern ausgefranzt sein. Letzteres ist nicht unbedingt ein Merkmal einer Nachauflage, sondern dem ständigem Abrieb während des Papierherstellungsprozesses auf dem Sieb zu zuschreiben. Fomin belegt die genannten Skizzen mit den Massen ,54 cm und 34cm. Er lässt uns aber im Unklaren, ob diese für die Bögen in der Bogen-Einlage der Tiegelpresse oder für die Rollen-breite in der Papiermaschine gelten. Nimmt man an, dass die Rollenbreite 54 cm sei, so wäre diese Breite für eine Rollenbahnbreite aus wirtschaftlichen Gründen zu gering gewesen. Tatsächlich wurden schon zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wesentlich breitere Rollen gefahren. Wenn dies so gewesen ist, ergeben sich weitere Ausschnittszuord-nungen bei mehrbahniger Herstellung durch Schmal- und Breitband. Dies würde weitere weitere Zuschnittsmöglich-keiten für die Druckbögen der Mi.Nr. 63 I a - 79 I A bedeuten.
gewesen ist, dann ergäben sich aus der