Es handelt sich um normale Stempeformen,beim Handstempel ist nur die untere Steglinie teilweise sichtbar.
Flaggenstempel
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Hallo Germaniafan,
Danke für die Klärung, sehe jetzt auch so ein Teil auf dem Stempel rechts.
MfG
Erich -
@ Carolina Pegleg
Spät aber doch: Danke für deine Informationen zu den Amerikanischen Maschinenstempel ohne Datum.
Kannst du mir den Unterschied zwischen 1st, 2nd und 3rd genauer erklären?
Danke im Voraus, FranzHier habe ich noch zwei Maschinenstempel deren Wellenteil sehr ähnlich sind. Der eine Abschlag ist von einer Bikerdike-Stempelmaschine und der andere Abschlag ist von einer Columbia-Stempelmaschine.
Bei einer direkten Gegenüberstellung sind die Unterschiede recht augenscheinlich (siehe Anhang). Die Frage ist, wer hat hier von wem abgekupfert.
Ähnliche Stempel findet man von mehreren Ländern wie z.B. von den Niederlanden (auch hier sowohl Bikerdike wie auch Columbia) oder Großbritannien (Columbia). -
Zitat
Original von obelix.fg
@ Carolina PeglegKannst du mir den Unterschied zwischen 1st, 2nd und 3rd genauer erklären?
Vorab gesgt: Die Kategorisierung der Post in 1st, 2nd, und 3rd ist heute nicht mehr aktuell. Ich kann nicht genau sagen wann sich das im Detail geaendert hat, aber auch in Deutschland / Oesterreich gibt es ja jetzt "neue" Kategorien von Postsendungen z. B. fuer Massenversender etc.
1st class ist die "normale" Post: Briefe, Postkarten etc. -- in der Praxis zumeist Rechnungen --
2nd class war fuer Zeitungen
3rd class entspricht am ehesten Drucksachen, Warenproben usw.Da bei der 3rd class Post Verzoegerungen in Kauf zu nehmen waren, wurde diese nicht mit Datum gestempelt. Dafuer war es ja billiger.
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Wieder einmal zwei Flaggenstempel zum herzeigen. Diesmal von Leipzig.
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Sind das "nur" zwei unterschiedliche Stempeltypen oder wurden hier unterschiedliche Maschinen benutzt? Den oberen habe ich auch.
Gruss Totalo-Flauti
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@ Totalo Flauti
In Leipzig wurden zwei Bikerdike-Stempelmaschinen benutzt.
Eine für die Briefaufgabe mit zwei unterschiedlichen Stempelköpfen (die Flagge blieb die gleiche) erkennbar am Unterscheidungsbuchstaben a bzw. A
und
eine für die Briefankunft mit zwei unterschiedlichen Stempelköpfen (diese wurde ohne Flagge betrieben) erkennbar am Unterscheidungsbuchstaben b bzw. B
Darüber hinaus gibt es noch einen weiteren Stempelabschlag der vom Typ her gleich aussieht wie dein Stempel aber mit UZ * 13 C. Dieser Stempel wurde nur am 31.12.1903 und 31.12.1904 verwendet.
Gruß, obelix.fg
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wenn in einem Stück alles zusammen trift, wie hier bei dem Brief, ist es immer ein Schmanckerl! für mich, der Altbayern IWK, Schweiz und Maschinenstempel,- Flaggenstempel sammelt.
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Zitat
Original von obelix.fg
Hier habe ich noch zwei Maschinenstempel deren Wellenteil sehr ähnlich sind. Der eine Abschlag ist von einer Bikerdike-Stempelmaschine und der andere Abschlag ist von einer Columbia-Stempelmaschine.
Bei einer direkten Gegenüberstellung sind die Unterschiede recht augenscheinlich (siehe Anhang). Die Frage ist, wer hat hier von wem abgekupfert.
Die Reichspost war von dem charakteristischen Columbia-Stempel mit Wellen unterbrochen von vertikalen Linien bei der Erprobung der Columbiamaschine in Berlin im September 1903
sehr angetan:"Ferner muss die Form des Stempels als praktisch hervorgehoben werden. Dadurch dass nicht nur horizontale Linien auf dem Briefstempel angebracht sind, sondern in symetrischen Abstaenden von den anderen auch lange vertikale, wird selbst die wenig getroffene Marke doch noch genuegend entwertet." (Schreiben OPD Berlin an RPA vom 30.10.1903 Quelle: Die Columbia Briefstempelmaschinen, S. 45).
Dementsprechend forderte das Reichspostamt in der Folge von dem Hersteller der Bickerdike Maschinen, der Deutschen Waffen und Munitionsfabrik, dass die bereits bestellten aber noch nicht ausgelieferten Bickerdike-Maschinen mit einem Entwertungsstempel entsprechend dem Muster der Columbias auszustatten seien. (Schreiben vom 28.11.1903, Quelle: Die Bickerdicke Briefstempelmaschinen, S. 66) Dies betrifft im wesentlichen die Bickerdikes ab der dritten Teillieferung (1904). Die zuvor ausgelieferten Maschinen haben die Reichpostflage als "Killer".
Fazit: Obwohl die Bickerdikes den Columbias in Deutschland zeitlich vorangingen, ist diese Form des Entwertungsstempels von den Columbia Maschinen abgekupfert.
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@Carolina Peglet ich kaper mal dein tread um dir meine neuste Erungenschaft zu zeigen beide für je 1 Euro bei Ebay
Welchen heb ich denn nu auf...den mit dem schönen Stempel aber der kaputten Marke oder den mit dem schlechteren Stempel aber mit ganzer Marke. Kannst du sagen welcher wertvoller ist? -
So wie es aussieht,sind leider beide Marken beschädigt...
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hats Recht beim genauerem Hinsehen schad aber mir gings eh um die Stempel...
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vielleicht sagt unser Experte irgendwann was dazu @carolina peglet das mit dem wertvoller war Blödsinn was ich meinte war worauf achtet man bei Flaggenstempeln auf die Stempel egal wie kaputt die Marke ist oder auf einigermaßen ganze MArken auch wenn dann der Stempel nicht ganz so schön ist
Ein Pluspunkt trotz kaputter Marken es ist Bedarfspost und jede Karte war nur 1€ -
nicht so toll, aber bei einem guten Stempel auch nicht so schlimm
Ich kaufe auch oft Belege mit beschädigten Marken, weil es nun mal leider bei bestimmten Sachen nicht so viel Auswahl gibt. -
:Dhoffe mal der Stempel fällt darunter war ein Last Minute Schuß bei Ebay den Euro hat ich noch
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Hallo saschjohn,
keine Sorge. Diesen Thread zu "kapern" geht ja praktisch gar nicht. Dieser erstaunlich lange Beitrag mäandert von Thema zu Thema und ich finde das auch sehr gut. Es macht vielleicht das Finden von spezifischer Information etwas schwieriger, aber dafuer ist der Thread schoen bunt. Ich habe Dein Posting zum Anlass genommen, grosse Abschnitte dieses Beitrags nochmals zu lesen und war sehr ueberrascht, wo wir hier ueberall schon gewesen sind . . . Amerikanische, deutsche und schweizerische Flaggenstempel, American, Bickerdike und Columbia Maschinen usw. usw.
Also, mit Deinen neuerworbenen Karten sind wir wieder bei den Flaggenstempeln, die ueber Jahrzehnte das Markenzeichen der American Postal Supply Company gewesen sind. Diese Firma war in den USA sehr erfolgreich und beginnend ab 1905 wurden (handbetriebene) "Americans" in beinahe allen Staedten mittlerer Groesse installiert.
Ausserhalb der USA entwickelte die Firma praktisch keine Geschaeftsaktivitaet. Ausnahmen sind Canada, wo Mitte 1896 unter dem Namen "Imperial Mail Marking Machine Company" sieben Maschinen platziert werden konnten (sechs in Montreal und eine in Ottawa) und GB, wo nach einer Quelle acht Maschinen liefen (allerdings nicht mit Flaggen- sondern Strichentwertern). Folgeauftraege gab es jeweils nicht. In Kanada wurden die "Imperials" schon 1897 von "Bickerdikes" abgeloest, einen kanadischen Bickerdike Stempel gibt's von mir irgendwo weiter oben. Die Bickerdikes liefen bis 1902 in Montreal, Ottawa, Toronto und Hamilton, und wurden dann von Maschinen der International Postal Supply Co. abgeloest, Maschinen dieses Herstellers werden in der deutschen Literatur auch unter dem Namen "Hey-Dolphin-Maschinen" behandelt. Das schnelle elektrische Model der International Postal Supply Co. ist die "Flier", die hier in diesem Thread ja auch schon erwaehnt worden ist. In den USA waren Internationals ab 1890 in Betrieb. Versuche gab es schon ab 1888. Bis 1894 hatte die US Post dann schon 100 Internationals geleast, aber in 1895 wurde der Vertrag beendet, da die Maschinen zu teuer waren. Dafuer kam dann die Barry Machine Co. (meine Lieblinge) zum Zuge. In 1900 wurde dann wieder der Vertrag mit International erneuert. Wenn woanders gesagt wurde, dass die USA das Land der "fancy" Entwertungen sind -- was stimmt -- so laesst sich doch auch mit recht sagen, dass die USA in der nach-klassischen Zeit das Land der Maschinenstempel sind. Nirgendwo wurde soviel experimentiert.
Ok, soviel der Abschweifung . . . Beide zuletzt gezeigten Stempel sind aus Massachusetts. In diesem Staat haben die Flaggenstempel der American Postal Supply Co. ihre weiteste Verwendung gefunden. Wenn man von Boston einmal absieht haben in diesem Bundesstaat 160 verschiedene Staedte Flaggenstempel verwendet in 400 Varianten (unterschiedliche Anordnung von Jahreszahl bzw. Bundesstaat im Stempel, unterschiedliche Maschinennummern etc.). Beim Bostoner Hauptpostamt waren 246 verschiedene Flaggenstempel im Einsatz, bei den Boston stations nochmals 187. Das macht fuer Massachusetts 161 Staedte und 833 Varianten. Da kann man also schon eine Weile dran sammeln.
Der Stempel aus Orange war von 1913 bis 1925 in Gebrauch (9 Punkte), der Stempel von South Framingham von 1906-1911 (8 Punkte). Punktebewertung sind aus 100 Punkte. Es handelt sich also um keine "seltenen" Stempel. Dass die Marken beschaedigt sind, wuerde mich persoenlich nicht so stoeren, und beinflusst in diesem Fall den Wert meiner Meinung auch nicht sehr. Wichtiger ist bei der Stempelsammelei ein moeglichst in allen Teilen gut lesbarer Stempel, da hapert es bei dem South Framingham Stempel leider doch etwas.
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Vielen lieben Dank für dein Ausführungen hab sie mir gleich mal gespeichert
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Noch 2 Flaggenstempel aus USA:
Boston 1908: Diese Art des Stempels habe ich im Beitrag noch nicht gesehen, oder eventuell übersehen.
Tagesstpl. - Textfeld - Welle mit MaschNr??? unten linksGreenwich 1905 scheint der Standardtyp zu sein.
Ich sammel diese Stempel nicht, aber durch das Lesen des Beitrags wurde die Neugierde geschürt, und schon findet man etwas in der Sammlung. Die Idee, ein Archiv aufzubauen finde ich prima, bei Bedarf sende ich gerne einen größeren Scan.
@Carolina
Wie weit ist der Gedanke ein Archiv der Flaggenstempel anzulegen in die Tat umgesetzt?Viele Grüße
Rolf -
Hallo rolfnr,
Ich freue mich, dass dieser Thread immer wieder noch auf Interesse stoesst, obwohl er ja zwischenzeitlich recht unuebersichtlich geworden ist. Die Idee, ein Archiv der deutschen Flaggenstempel aufzubauen, sozusagen eine virtuelle Sammlung, ist nie aus den Startloechern gekommen. Das war von mir auch nur so eine Anregung, da seinerzeit das Forum, wenn ich mich recht erinnere, um die Galerie erweitert wurde und ich hatte gedacht, dass waere eine nette Nutzung.
Zwischenzeitlich haben ja viele Forum-Mitglieder in diesem Beitrag Flaggenstempel der Reichspost vorgezeigt. Ich habe dadurch eine Menge Neues zu den deutschen Flaggenstempeln gelernt, z.B. war es mir nicht bekannt, dass neben den Bickerdikes auch Columbia und Beling-Luebke (Dank an joey) Maschinen zeitweise diese Form eines "Killers" hatten. Solche Hinweise haben mich veranlasst mich noch naeher mit diesem Thema zu beschaeftigen und mich auch noch mit weiteren Herstellern ausserhalb der Familie APSC / Imperial / Bickerdike etwas naeher auseinanderzusetzen.
Ich glaube, dass sich eine Galerie der deutschen Flaggenstempel schon umsetzen liesse. So schrecklich viele verschiedene Staedte gibt es davon nicht, da nicht alle Maschinen der genannten Typen diese Stempel hatten. Mit den hier in diesem Thread gezeigten Stempeln sind vielleicht schon 40-50% repraesentiert. Ich denke mal darueber nach . . .
Ein Archiv der amerikanischen Flaggenstempel der APSC laesst sich wohl nicht umsetzen. Davon gibt es schlicht zu viele. Ich glaube nicht, dass eine vollstaendige Sammlung dieser Stempel je existert hat. Die von Dir gezeigten Stempel sind gemessen an der Punktbewertung recht haeufig. Der Stil des Boston - Back Bay Stempels ist typisch fuer Maschinen die nicht im jeweiligen Hauptpostamt der Stadt, sondern in einem Zweigpostamt ( "station" ) eingesetzt waren, siehe z. B. auch hier
Die 3 ist tatsaechlich die Maschinennummer. Insgesamt hatte die Back Bay Station 5 Maschinen im Einsatz, es handelt sich da also schon um ein groesseres Postamt.
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Hallo Carolina Pegleg
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Sollte ich mal wieder einen Flaggenstempel finden, poste ich ihn hier. Vielleicht kann ja ein Sammler dieser Stempel mit den Abbildungen sein eigenes Archiv füllen.
Für meine Sammelgebiete archiviere ich auch jeden Beleg, schon allein wegen der Verwendungsdauer der Stempel.Viele Grüße
Rolf -