Ich möchte Euch auf ein kleines Problem aufmerksam machen, welches mich seit einiger Zeit beschäftigt. Vielleicht schaut ja ´mal ein Ö.-Sammler zu, welcher die richtige Antwort parat hat, oder vielleicht sogar auf einen Artikel verweisen kann. Ich gehe hier vornämlich von den Angaben im "Kainbacher 1995" aus, handelt es sich doch um das "modernste" Werk dieser Art (Platten) welches mir zur Verfügung steht. An entsprechenden Stellen werde ich erwähnen, wenn andere Literatur-Angaben von Nöten sind.
Nachdem ich nun tausende 3 Kreuzer Marken in den Händen hatte, bemerkte ich, daß es von der "billigen" 3 Kreuzer Type IIIb Platte C1 eigentlich unheimlich wenige Marken zu geben scheint. Korrekterweise muß ich sagen: von eindeutigen IIIb Platte C1 mit klarer dreifacher Gravur. Beim weiteren Durchsuchen meiner Sammlung ist mir eine kleine Unstimmigkeit aufgefallen.
Es wird nun ein Exkurs nötig:
Bild 1: Das erste Bild zeigt zwei Wappenmittelstücke von Type III Marken. Es ist soweit ganz gut erforscht, daß abgenützte Druckstöckel händisch nachgraviert wurden. Die Stichelführung wurde so geführt, daß aus einem fetten, abgeplatteten Punkt im Wappenmittelstück eine kleine Raute entstand (2x Gravur), oder durch eine dritte Stichelführung (3x Gravur) ein kleines Dreieck. Beide Fälle stellen nicht das gewünschte Ideal eines Sechsecks dar, doch bilden diese Dreieck- und Rauten-Muster die Grundlage für die verschiedenen Plattenzuordnungen der Type III Marken.
Bei der Type IIIa unterscheidet man die Platte 3, 4 und 5 auf Handpapier, sowie die Platte A und B2 auf Maschinenpapier. Platte 3 zeigt eine zweifache Gravur (Rauten) in der überwiegenden Zahl der Felder. Sieht man von den vorkommenden Farbnuancen ab, ist die Platte 3 von der Platte 4 durch relativ klare Drucke zu unterscheiden: womit wir gleich zur Platte 4 (2x Gravur) und ihrem unsauberen Druck kommen. Hier sind ausgesprochen schlechte, körnige Drucke zu finden. Die Farbe ist zumeist auch sehr stark in´s Karmin gerückt. Punkte und Kleckse finden sich zuhauf an Stellen, wo sie einfach nicht hingehören (z.b.: zwischen den Rahmenlinien). Die Ursache ist die grobe galvanoplastische Behandlung der Stöckel (Elektrotpyen).
Platte 5 zeigt hingegen die 3x Gravur und (zumindest in den ersten Druckperioden) sehr saubere Drucke. Die "Stereotypen"-Stöckel nützten sich im Lauf der Zeit stark ab.
Die Druckplatte 5 wurde laut Literatur später für Maschinenpapier-Drucke verwendet (Platte A); die Druckplatte 4 für jene Drucke, welche man als Platte B2 bezeichnet.
Die Type IIIb wurde nur auf Maschinenpapier gedruckt, die Plattenbezeichnungen sind daher Platte C1 und Platte C2. Die Type IIIc ordent man einer eigenen Platte D zu...ob dies tatsächlich stimmt, darüber könnte man diskutieren. Von den als Platte C Marken bezeichneten Stücken, soll es mehrere Plattenzusammenstellungen geben, was nun aber nicht gar so wichtig für mein Problem ist.
Um zum Punkt zu kommen:
Die Type IIIb unterscheidet sich von der Type IIIa durch das Auftreten des Punktes über dem Lorbeerblatt (rechts oben); nebenbei finden sich auch ein bis zwei kleine Punkte im letzten R von KREUZER.
Die Type IIIc zeigt einen kleinen Dorn, oberhalb der rechten Wappeneinfassung. IIIc kann angeblich mit und ohne Punkt über dem Lorbeer vorkommen (bisher fand ich nur solche ohne Punkt oberhalb des Lorbeer, aber alle mit Punkten im R).