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Maschinenstempel Wien 3.Reich

  • Stamp_Charly
  • 6. April 2011 um 14:56
  • Stamp_Charly
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    18. Januar 1981 (44)
    • 6. April 2011 um 14:56
    • #1

    Hallo,

    kann mir jemand vielleicht etwas genaueres zu diesem Bar-Bezahlt-Maschinenstempel aus Wien im 3.Reich erzählen? Bin für jede Info Dankbar :D

    Grüße,
    Charly

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    Gesucht - Ergänzungen für meine Heimatsammlung "Rotenturm an der Pinka/ Vasvörösvár", früheres Deutsch-Westungarn.

  • Concordia CA
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    • 6. April 2011 um 20:18
    • #2

    Stamp_Charly

    Meine erste Vermutung war, dass es sich um den Abdruck einer Freistempelmaschine vom Typ International Flier handelt. Diese Stempelmaschinen, die ursprünglich aus den USA kamen, wurden im Gegensatz zur Reichspost, die andere Fabrikate bevorzugte, in Österreich an vielen Orten verwendet. Mit dem "Anschluß" kamen sie über diesen Umweg auch im Deutschen Reich zum Einsatz.

    Die Maschine im Postamt Wien 1 war die einzige Postfreistempelmaschine dieses Typs in Österreich. Sie wurde im März 1930 in Betrieb genommen.
    Bei näherer Betrachtung muss ich jedoch sagen, dass der Stempelkopf gegen diese Vermutung spricht. Alle International-Maschinen, die ich kenne, haben Stecktypen für die Datumsanzeige, während Dein Beispiel ein Typenradstempel ist.

    Das spricht für einen Bandstempel. Hast Du nur den Ausschnitt, oder einen ganzen Beleg, auf dem man vielleicht etwas mehr erkennen kann?

    Ein Beispiel eines Bandstempels habe ich angefügt.

    Mit besten Sammlergrüßen
    Concordia CA

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    Ohne Stempelkunde - Keine Philatelie!
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    Einmal editiert, zuletzt von Concordia CA (6. April 2011 um 22:07)

  • bernhard
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    • 18. April 2011 um 20:34
    • #3

    Hallo,
    das ist ein Abschlag einer Flier-Maschine! Nachstehender Scan zeit die Verwendung in 1933 mit österreichischem Wertrahmen.

    Flier-Maschinen wurden nur in Wien verwendet, außerhalb Wien ist in der Literatur bisher kein Abschlag bekannt. Literatur: Otto Gleixner, Katalog der österreichischen Post- und Absenderfreistempel, 1990; Schneider/ Pelikan, 75 Jahre Freistempel in Österreich, 1997.

    Ab 1930 bis 1939 werden nur 1 Maschine in versch. Typen aufgeführt. Ab 1940 werden 3 versch. Tagesstempel für diese Maschine aufgeführt (UB b.d und e).

    Es ist also noch genug Klärungsbedarf zu dieser Maschine!

    siehe auch hier:

    Gruß
    Bernhard

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    Gruß
    Bernhard

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  • Concordia CA
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    • 18. April 2011 um 23:13
    • #4

    @bernard

    Mich irritiert nach wie vor der Stempelkopf. Alle International Flier, die ich kenne, haben Stecktypen, so wie bei meinem Beispiel aus 1933. Das ist bei den gezeigten Postfreistempeln jedoch nicht der Fall. Wir haben hier Datum und Uhrzeit auf einer Achse liegen. Das spricht für einen Typenräder-Stempel. Fragen über Fragen...

    Mit besten Sammlergrüßen
    Concordia CA

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    Ohne Stempelkunde - Keine Philatelie!
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  • bernhard
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    • 22. April 2011 um 11:03
    • #5

    Concordia CA

    Dein Beleg beweist, dass in Wien mehrere Flier-Maschinen im Einsatz waren. Zum Teil als Postfreistempel und zum Teil als normaler Maschinenstempel. In 1930-31 war der im Einsatz befindliche Postfreistempel (UB 4) ebenfalls 3-zeilig ausgeführt, jedoch die Uhrzeitangabe fehlte, wie bei Postfreistempeln üblich.
    Ob diese Maschine dann umgebaut wurde oder durch eine neue Maschine ersetzt wurde kann ich nicht beurteilen. Auf jedenfall ist spätestens ab Juli 1931 dann der bereits gezeigte Postfreistenmpel mit UB 4f in Verwendung.

    Offenbar wurden später weitere Maschinen zu Postfreistempel-Maschinen umgerüstet. Dies würde auch das plötzliche Auftauchen der Maschinen mit UB b, d und e in 1940 erklären.

    Leider habe ich keine Literatur zu den österreichischen Maschinenstempeln die ich mit den Daten der Postfreistempel abgleichen könnte.

    Nach dem jetzigen Kentnissstand wurden ab 1940 offenbar 3 Flier-Maschinen als Postfreistempel genutzt. Ob parallel noch weitere Maschinen zur Markenetwertung genutzt wurden wäre noch zu klären.

    Ich hoffe auf weitere Mithilfe!

    Ein paar schöne Ostertage!
    Bernhard

    Gruß
    Bernhard

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  • Concordia CA
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    • 22. April 2011 um 12:16
    • #6

    @bernard

    Die Stempel mit den Unterscheidungsbuchstaben b, d und e habe ich ausschließlich mit Werbeeinsätzen in der Stempelfahne vorliegen. Sie stammen aus den Jahren 1938 und 1939.

    Literatur über österreichische Maschinenstempel suche ich auch schon seit vielen Jahren vergeblich. Selbst Kontakt zu Maschinenstempelsammlern konnte ich noch nicht herstellen. Allem Anschein nach besteht in Österreich kein Interesse daran.

    Mit besten Sammlergrüßen
    Concordia CA

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  • bernhard
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    • 22. April 2011 um 14:12
    • #7

    Hallo Concordia CA,
    danke erstmal für die Abbildungen, das Bild wird jetzt klarer!

    Ich habe nochmals etwas in der Literatur gewühlt und bin bei Kohlhass/Riese, „Die Halbstempelmaschinen Universal und Standard“, 2010, fündig geworden.

    Auf S. 72 findet sich der Hinweis, dass 1913 in Österreich Versuche mit einer IPSC Maschine abliefen, abgebildet ist ein Stempel „9/4 Wien 68 *78*“ mit Datum 17.VI.1912. Ob es sich dabei um eine Flier-Maschine oder um die kleineren Typen „S“ oder „L“ handelt, geht allerdings nicht daraus hervor.

    Auf Seite 176 wird es dann interessanter, es wird ein 1934 in der Sammler-Woche erschienener Artikels von E. KUBALEK über "die postseitige Barfreimachung in Österreich" zitiert.

    „… Seit März 1930 steht außerdem beim Postamt Wien 1 noch eine englische (?, Anmerkung durch Bernhard) Freistempelmaschine, System Flier, in Verwendung. Derzeit verwendet die österreichische Post insgesamt 26 Maschinen für die Barfreimachung von Massensendungen (24 Francotypmaschinen, 1 Bachrach-Harfner, 1 Flier).“

    Diese Aussagen beziehen sich nur auf die Postfreistempelmaschinen! Sie bestätigen das bisher gesagte über die Verwendung einer einzigen Flier zur Barfreimachung, zumindest bis 1934.

    Gruß
    Bernhard

    Gruß
    Bernhard

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  • Concordia CA
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    • 25. April 2011 um 18:17
    • #8

    @Bernard

    Dem Werk "Hey Dolphin" Machines of Great Britain von Stitt Dibden entnehme ich, dass die britischen Maschinen von der Fa. Neopost Ltd., London angefertigt wurden. Das wird nach meiner Meinung etwa ab Anfang der 1920er Jahre nach Beendigung der Versuchsphase der Fall gewesen sein. Insofern scheint die Feststellung von KUBALEK realistisch zu sein.

    Mit besten Sammlergrüßen
    Concordia CA

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