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Polen-Württemberg

  • liball
  • 29. Mai 2010 um 12:11
  • liball
    neues Mitglied
    Beiträge
    72
    Geschlecht
    Männlich
    • 29. Mai 2010 um 12:11
    • #1

    Hallo,

    einen meiner Ansicht nach nicht ganz einfach zu deutenden Brief vom 26.11.1832 aus Warschau nach Brackenheim möchte ich vorstellen.
    Dem Rötelkreuz nach zu deuten, könnte es sich um einen eingeschriebenen Brief handeln. Nach dem Postvertrag Polen-Preußen von 1827 mussten rekommandierte Briefe bis zum Bestimmungsort frankiert werden. Die bezahlten 200 poln. Groschen deuten auch darauf hin, obwohl „frei bis an die Grenze“ vermerkt wurde.
    Das polnische Franko betrug 45 poln. Groschen zzgl. 15 Groschen für den Schein ergibt 60 Groschen. Dies ergäbe ein Weiterfranko an Preußen von 140 Groschen.
    Tatsächlich wurden jedoch 132 Groschen, dies entspricht 22 Sgr., an Preußen vergütet. Das Weiterfranko von 132 Groschen würde genau passen, wenn der Brief in Polen der 2. Gew.-Stufe zugeordnet worden wäre, nämlich 45 x 1,5 = 68 Groschen.
    Preußen beanspruchte bei Briefen nach Württemberg 11 Sgr. für den Transit. So blieben eigentlich weitere 11 Sgr. Weiterfranko für Bayern und Württemberg übrig. Tatsächlich weitergegeben wurden dem schlecht zu lesenden Vermerk unter „höchst breßant“ aber nur 6 ½ Sgr. Dies entspräche in etwa 22 Kr.
    Den weiteren Taxierungen zu folge, kann man davon ausgehen, dass Bayern an Württemberg keinen Betrag weitergab. Ich kann jedenfalls keinen entsprechenden Vermerk erkennen. Vielmehr wurde an Württemberg der bayerische Transit von 8 Kr. weiterverrechnet. Zzgl. des württembergischen Inlandportos von 4 Kr. (=12 Kr.) und des Bestellgeldes von 2 Kr. musste der Empfänger 14 Kr. entrichten.

    Freilich kann man auch eine ganz andere Meinung haben und die würde mich interessieren und mit der Rückseite kann ich gar nichts anfangen.

    Grüsse
    liball

    Bilder

    • Warschau.jpg
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