Da war @bayern klassisch wohl schneller, aber so daneben war mein Deutungsversuch ja dann doch nicht.
Viele Grüße
kreuzer
Da war @bayern klassisch wohl schneller, aber so daneben war mein Deutungsversuch ja dann doch nicht.
Viele Grüße
kreuzer
Hallo kreuzer,
gut gemacht! Ich kenne keinen deines Alters, der das hinbekommen hätte.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Vielen Dank für die Blumen. Das Lesen der Kurrentschrift ist bei mir meist mit häufigem Vergleichen verbunden und dauert daher etwas, aber wenn halbwegs leserlich geschrieben wurde geht es so einigermaßen. Aber so langsam macht sich auch etwas die Übung bemerkbar.
Viele Grüße
kreuzer
Lieber Kreuzer !
Lieber bayern klassisch !
Nochmals Danke! Jetzt, wo ich es auch weiß, ist es eigentlich völlig klar ...
Spannend: da ist doch dieser tolle Brief in einem Couvert an Herrn Kreizenich weiterbefördert worden. Dieser Umschlag war vermutlich auch nicht schlecht frankiert - weniger als 3-faches Gewicht hatte er letztlich auch nicht.
Übrigens erinnert mich das Verfahren, teuere Frankaturen unter Umschlag zu versenden, an meine Zeppelinpost: da mussten die zur Luftschiffbeförderung vorgesehenen fertig frankierten und adressierten Briefe im Couvert an das Postamt Friedrichshafen geschickt werden.
Liebe Grüße
balf_de
Lieber balf_de,
ZitatÜbrigens erinnert mich das Verfahren, teuere Frankaturen unter Umschlag zu versenden, an meine Zeppelinpost: da mussten die zur Luftschiffbeförderung vorgesehenen fertig frankierten und adressierten Briefe im Couvert an das Postamt Friedrichshafen geschickt werden.
... und so schließt sich der Kreis wieder.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo balf_de,
ist Dir zufälligerweise bekannt, ob es in Baden zulässig war, Briefe in einem anderen Brief zu versenden? Wir hatten das ja bereits für Bayern und Preußen diskutiert (jeweils Briefe mit dem Vermerk "nebst Briefen für ..." in der Adresse) und haben festgestellt, dass es Preußen zugelassen war, in Bayern jedoch nicht. Von daher würde mich auch die Handhabung in Baden interessieren.
Viele Grüße
kreuzer
ZitatOriginal von kreuzer
ist Dir zufälligerweise bekannt, ob es in Baden zulässig war, Briefe in einem anderen Brief zu versenden?
Hallo Kreuzer !
Leider habe ich euere Bayerisch-Preußische Diskussion nicht verfolgt und weiß deshalb nicht, was genau gemeint ist. Ein Verbot, in einem Brief weitere Briefe zu versenden, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Kurz gesagt: ich habe keine Ahnung ...
Aber wenn man z.B. in einer Prüfung nach etwas gefragt wird, wovon man absolut nichts weiß – das soll ja schon einmal vorkommen -, dann hat es sich eigentlich immer bewährt, zunächst einmal die „gute Frage!“ zu loben und dann schnell auf ein anderes Thema auszuweichen, wo man besser mitreden kann. Das war zumindest in meiner Schüler- und Studentenzeit ein probates Mittel, das oft funktioniert hat. Das ist zwar schon rund 50 Jahre her, aber ich denke mir, da hat sich nicht viel geändert.....
Zur Sache:
Klar ist, dass bis zum Ende der DÖPV-Zeit jedes Loth Gewicht mit dem gleichen Portobetrag bezahlt werden musste. Von daher war es eigentlich wenig sinnvoll, viele Briefe in ein Couvert zu stecken. Und wenn das praktiziert wurde, gingen ja alle Briefe an die gleiche Adresse, was sicher auch nicht allzu sinnvoll war.
Denn eines ist klar: die Badische Post hatte ein Beförderungsmonopol für Briefe und Pakete; es war nicht erlaubt, dass private Boten Poststücke an die Empfänger spedierten. In den ersten Jahren der Landpost – etwa von 1859-62 – gab es in kleinen Landorten noch geduldete Ausnahmen, wenn z.B. Gemeindeverwaltungen untereinander auch weiterhin Dokumente durch ihre Amtsboten austauschen ließen, statt sie den neu akkreditierten Landpostboten zu überlassen. Aber Privatpersonen war dies nicht gestattet.
„Grenzwertig“ und von der Postverwaltung bestimmt nicht gerne gesehen wurde die Möglichkeit der „Forwarded“ Briefe – Firmen konnten häufig Porto sparen, wenn sie ihre „Postwurfsendungen“ für bestimmte Regionen ihrem dort tätigen Vertreter mitgaben, der sie in einem den Bestimmungsorten nahe gelegenen Postamt auflieferte. Generell verbieten konnte man das natürlich nicht; die so beförderten Briefe wurden ja erst am Auflieferungsort zu Poststücken.
Ein schönes Beispiel für die Durchsetzung dieses Monopols habe ich unter dem Stichwort „Postzwang“ in K. Löfflers „Geschichte des Verkehrs in Baden“ gefunden; die Passage habe ich anliegend kopiert. (Das Buch wurde 1910 verlegt; es wird kein Copyright verletzt). Die Vorschrift stammt allerdings aus der Zeit vor 1810, also der „Taxis-Zeit“ in Baden; da hat man die Sache wohl besonders streng gesehen.
Ich weiß, dass ich damit Deine Frage ausführlich – nicht – beantwortet habe, aber über ein "verwandtes" Thema konnte ich etwas schreiben - siehe oben ...
Viele Grüße
balf_de
Hallo balf_de,
vielen Dank für Deine Bemühungen. Mir ging es um die forwarded-Briefe, egal ob jetzt privater oder gewerblicher Natur.
Hier mal die threads zu Bayern und Preußen:
Bayern
Preußen
Normal wurden ja Briefe mit eingeschlossenen Briefen nicht extra gekennzeichnet, man tat ja was im rechtlichen Graubereich. In seltenen Fällen wurde jedoch in der Adresse angegeben nebst Briefen für Herrn XYZ. In Preußen war die Beilage von Briefen nach der einschlägigen Verordnung zulässig, es wurde nur nach Gewicht taxiert. In Bayern war das nicht ausdrücklich geregelt und von daher zumindest auch nicht gern gesehen, da ja dem Staat Geld verloren ging.
Von daher hast Du mit Deiner Antwort meine Frage schon beantwortet. Wahrscheinlich waren also die Verhältnisse in Baden mit denen in Bayern vergleichbar. Vielen Dank!
Viele Grüße
kreuzer
Lieber balf_de,
zu erst einmal vielen Dank für die interessante Quelle - so oder ähnlich hatten das alle Posten in AD verfügt.
Nach meiner bescheidenen Beobachtung gab es bei ca. 50% aller Privatbriefe von Bayern in die USA Kuvertierungen, weil Freunde und Verwandte kleine Briefe in den großen Brief oder später das Kuvert einlegten. Dies geht aus vielen Belegen hervor. Generell waren die hohen Auslandstaxen dadurch relativiert worden, in dem man 2 oder mehr Briefe als einen "verkaufte" und sich so in der Regel Geld sparte.
Gewichtseinsparungen ergaben sich nicht, wie du richtig schreibst, aber es ist ein Unterschied, ob ich 3 Briefe a 6 Kr. mit einem Gewicht von 5g von Heidelberg nach FFM schicke, oder nur einen, der dann auch nur 6 Kr. kostete und noch immer einfach war.
So weit es mir bekannt ist, war der Versand unverschlossener Briefe in verschlossenen akzeptiert (außer in Paketen), nicht aber der Versand verschlossener Briefe in anderen Briefen.
Bei einigen Briefen kann man heute noch sehen, dass man verschlossene Briefe in Briefen versandte, wenn es ein Innensiegel bzw. die Reste davon gibt. Dann wurde ein versiegelter Brief mit dem selben Siegel an den anderen Brief gesiegelt, so dass wir heute ein größeres Außensiegel und ein kleineres Innensiegel bzw. Fragmente davon vorfinden.
In den Primärquellen sind Verfügungen hierüber m. E. sehr selten zu finden, weil dies oft nicht als Gegenstand der Veröffentlichung, sondern als Allgemeinwissen der/für Korrespondenten angesehen wurde.
Umso spannender, wenn man unerwartet ein solches Schmankerl findet.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bayernfreunde,
Bayern-klassisch hat ja in dem vorherigen Beitrag sehr schön geschildert, wie das Versenden eines weiteren Briefes in einem Brief gehandhabt wurde:
"Bei einigen Briefen kann man heute noch sehen, dass man verschlossene Briefe in Briefen versandte, wenn es ein Innensiegel bzw. die Reste davon gibt. Dann wurde ein versiegelter Brief mit dem selben Siegel an den anderen Brief gesiegelt, so dass wir heute ein größeres Außensiegel und ein kleineres Innensiegel bzw. Fragmente davon vorfinden."
Bei meinem Brief wird dieses Verfahren voll bestätigt.
Er lief im Dez. 1851 von Marktredwitz Of. nach Nürnberg Mf.. Dabei handelt es sich um einen Brief der 2. Entfernungszone (über 12 Meilen) und der 2. Gewichtsstufe (über 1 bis 4 Loth). In Nürnberg bekamen die Marken dann zu dieser Zeit den üblichen Portokontrollstrich.
Leider haben die Marken ein wenig Patina. (Aber damit kann ich bei einem Alter von fast 160 Jahr Jahren gut leben.)
Aus dem mehrseitigen Inhalt (ein Vater schreibt an seinen Sohn):
"....... deshalb lege ich Dir ein Briefchen an ihn bei, daß Du sogleich selbst überreichen wollest....."
Innen im Brief findet sich - wie von Bayern-Klassisch beschrieben - ein kleines rotes Lacksiegel. Außen wurde der Brief dann mit einem anderen, größeren Lacksiegel verschlossen.
Viele Grüße
bayern-kreuzer
Hallo Bayern-Kreuzer,
schöner Brief! Könntest Du eventuell auch mal die Rückseite und die Innenseite mit den unterscheidlichen Siegeln zeigen?
Viele Grüße
kreuzer
Hallo Kreuzer,
wie gewünscht die beiden Scans.
Nachdem der Brief geschrieben war - es handelt sich um 3 eng und mit kleiner Schrift beschriebene Seiten - wurde er vom Absender innen mit kleinem Siegel verschlossen.
Darauf legte der dann den im Text erwähnten weiteren Brief (der ging an seinen Arzt), machte die Seitenklappen zu und siegelte mit großem Siegel.
Viele Grüße
bayern-kreuzer
Hallo Bayern-Kreuzer,
vielen Dank für das Einstellen der Scans! Interessante Handhabung, hab ich bisher noch nicht bewusst gesehen, muss ich zukünftig mal genauer Acht geben.
Viele Grüße
kreuzer
Hallo Bayern-Kreuzer und kreuzer,
danke fürs Einstellen dieses herrlichen Briefes mit großer Besonderheit - ein Traumstück! Paßt auch perfekt zu meiner vorherigen Beschreibung.
Diese Briefe sind nicht häufig - man wird schon einige Zeit suchen müssen, bis man einen vergleichbaren Brief findet. Ich wünsche kreuzer viel Glück dabei.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo zusammen,
mal wieder was schweres aus Preußen. Doppelt schwerer Brief aus Cleve nach Lippstadt.
Leider hat die Nr.8 einen "schönen" senkrechten Bug, der nach meiner Ansicht schon vor dem Aufkleben da war.
Wenn ich die Brille nicht aufsetzte sieht der Brief noch recht gut aus ;), aber er war auch nicht teuer
schönen Gruss
Peter