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Fahrpost - Terra incognita

  • Luitpold
  • 24. September 2009 um 15:42
  • Luitpold
    erfahrenes Mitglied
    Beiträge
    878
    • 24. September 2009 um 15:42
    • #1

    Fange ein neues Thema an, weil nicht so ganz dem Thread entsprechend. Es geht um die "Stiftfarbe" bei der Post.

    Zitat

    Original von bayern klassisch
    Hallo mikrokern,

    schon seit 1856 sollte immer rot für Franko und blau für Porto verwandt werden. Wenn ich für jede Zuwiderhandlung einen Euro bekäme, würde ich mir morgen die nächste Halbierung kaufen können. :D

    In der VMZ notierte Bayern praktisch alles in schwarzer Tinte.

    In den fünfziger Jahren - ungeachtet der oben genannten Verordnung - blieb man immer noch bei schwarzer Tinte.

    Erst ab 1861/62 kam etwas mehr Farbe ins Spiel. Ab 1868 nach der Übernahme des Norddeutschen Bundes war es ganz klar geregelt - für Bayern auch, aber auch jetzt machte man noch, was man wollte. Weiterfranko in blau (ein Widerspruch in sich), Porto in rot, Hinporto in rot, Retourporto in blau usw. usw..

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Alles anzeigen


    Dazu liebe Freunde des Altpapieres hier ein Fahrpostbrief mit einer großen Ziffer 1 in grüner Farbe ;)

    Vordruckbrief (-hülle) des “Bischöfliches Ordinariat Würzburg” vom 26. Nov. 1866 - P.S. (Parteisache = Gebührenpflichtig). Mittels Postvorschuss erhob das Ordinariat Würzburg bei der Diözesan-Pfarrei Alzenau (z.B. für das Ausstellen einer Heiratsgenehmigung) einen Betrag von 1 Gulden und 36 Kr. Incl. Porto 12 Kr. und Scheingebühr 3 Kr.
    Die große Ziffer 1 in GRÜNER FARBE war die Fahrpostnummer.
    Der Fahrpost-Stempel (Kasten-Zweizeiler in Antiqua) wurde zwischen 1865/66 verwendet.

    Luitpold

    Bilder

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    3 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (5. Oktober 2009 um 18:21)

  • Luitpold
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    878
    • 25. September 2009 um 15:44
    • #2

    Was bei der Briefpost noch einigermassen nachvollziehbar ist - die Aufteilung in Vorphilatelie, Markenzeit in Kreuzer und Pfennig - ist bei der Fahrpost eigentlich unsinnig. Ob das so gemacht wird, entzieht sich meiner Kenntnis.
    Die Beschreibungen mancher Lose - gerade in Ebay - zeigen, dass die Unterschiede nicht bekannt sind.

    Und ist Fahrpost langweilig ?(

    Schöne Briefe gibt es auch hier (Briefumschlag der kgl. Filial-Bank Würzburg). Sie sind nur schwer erschliessbar, wenn Informationen zur Interpretation fehlen (was sagen die Vermerke über der Absendezeile?). Es genügt aber auch, die unterschiedlichen Poststempel zusammenzutragen. Nur in Würzburg wurde bei der Fahrpost ausschließlich der Zweizeiler nach 1849 verwendet (also nicht mehr in der sogenannten Vorphilazeit!)

    Übrigens die rotze Zifffer 12 dürfte die Fahrpostnr. gewesen sein, wobei die 13 Kr. ? Notiz mir unverständlich ist. Denn das R.S. ist nicht durchgestrichen.

    Luitpold


    PS
    Auch die Rückseite kann entzücken, wenn Lacksiegel lässt sich erblicken :D

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    3 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (25. September 2009 um 15:54)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 25. September 2009 um 17:39
    • #3

    Lieber Luitpold,

    schöne Briefe zeigst du uns hier - erst einmal ein großes Dankeschön für deine Beiträge. :)

    Das Problem bei der Fahrpost ist ganz einfach: Es gibt wenige Sammler, die übergreifend sammeln.

    An Literatur gibt es m. W. nur den Hörter, welcher sich als etwas unpräzise erwiesen hat und für die Granatenbriefe oft nicht das richtige Ergebnis anzeigt.

    Man kann auch keine phantastische Fahrpostsammlung leicht oder überhaupt zusammen tragen, weil einfach die Belege fehlen. Innerbayerisch geht es noch, da bekäme man einiges zusammen; aber sobald es Richtung Ausland geht, ist fast schon Ende, von der Schweiz und Frankreich mal abgesehen.

    Dennoch ist, um auf deine Eingangsfrage einzugehen, die Fahrpost nicht langweilig. Es gibt keine langweilige Postgeschichte, oder ich hätte sie verpaßt.
    Aber wer die Fahrpost von 1808 - 1875, sicher eine fast willkürliche Terminierung, verstehen will, darf in meiner Gegenwart ca. 2.000 Seiten A4 studieren, wenn er es ernst meint. Bisher fand sich jedoch noch niemand, der wirklich fit darin werden wollte und ich bezweifle, ob es jemand werden will.

    Ich würde mich aber dennoch freuen, wenn du deinen Würzburger Fahrpostexkurs hier fortsetzen würdest, weil man nur auf zwei Arten lernen kann:

    1) Von der Vorschrift.

    2) Vom Material.

    Seinen postgeschichtlichen Impetus auf andere Weise zu erlangen, halte ich für ausgeschlossen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (25. September 2009 um 17:40)

  • Magdeburger
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    • 25. September 2009 um 18:41
    • #4

    Hallo Luitpold,

    leider kenne ich mich mit der bayerischen Fahrpost überhaupt nicht aus. Ich finde, dies ist ein interessantes Thema und ich könnte vielleicht davon porfitieren.

    Mir ist es persönlich auch noch nicht gelungen, für preussische Fahrpostbelege die Taxen immer einwandfrei zu bestimmen - versuche es zumindestens.

    Für den DÖPV fehlen mir die Taxquadratziffern bei der Entfernungsbestimmung bei Paketsendungen. Ob die des Norddeutschen Bundes hierfür geeignet sind - habe ich noch nicht ermitteln können, da die Kantenlänge hier nur 2 Meilen ist.

    Gab es in Bayern Vorschriften, insbesondere bei Paketen ?

    Wurden besondere Stempel verwendet ?

    Für Preussen werden diese Fragen im Packkammerstempel - Thread behandelt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

  • Luitpold
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    • 25. September 2009 um 21:07
    • #5

    Lieber bayern klassisch,

    Danke für Deine ausführliche Stellungnahme zum Thema. Deshalb sind oft auch nur - wie in meinem Falle - die Stempel gesammelt worden. Die Briefe selbst sind leider auch oft nur noch Hüllen.

    Dennoch versuchen sich Sammler an dem Thema, wie mit der Sammlung "Entwicklung der Fahrpost", die in der letzten Sem-Auktion wieder nicht zugeschlagen wurde ( evtl. im Nachverkauf?). Ist das Desinteresse oder nur preislich überzogen? Aber ist hier nicht wieder Wissen "verschütt" gegangen?

    Zumindest ein Herr Heinz Uebensee hat(te?) die Fahrpost in Bayern als Sammlungsthema (gesehen auf einer Rang2-Ausstellung von einigen Jahren).
    Leider habe ich nicht darauf geachtet, ob darin "Ausland" vertreten war. Vielleicht kennst Du den Sammler?

    Lieber Magdeburger,

    Packkammerstempel kenne ich von Bayern nicht. Die bayerische Post soll anfangs bis ca. 1835 um die 30 Stempel-Sondertypen (Hufeisenform, Anfangsbuchstabe des Aufgabeortes, Doppelkreis mit Ortsname) bei der lFahrpost verwendet haben, darunter der 2. Würzburger Stempel in Wappenform (Schildstempel). Darin wurde auch die Fahrpostnummer eingetragen.
    Wegen den Vorschriften die es mit Sicherheit gab muss ich mal schauen.
    Soweit für heute mit besten Dank nochmals für Eure Antworten
    Luitpold

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    Einmal editiert, zuletzt von Luitpold (25. September 2009 um 21:10)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 25. September 2009 um 21:25
    • #6

    Lieber Luitpold,

    ich kenne Heinz Uebensee seit über 20 Jahren sehr gut - er hat eine Fahrpostsammlung der Extraklasse, ist aber bei Bayern nicht mehr aktiv, sondern nur noch bei Preußen, wenn ich nicht irre.

    Seite Anschrift steht im Mitgliederverzeichnis unserer ARGE. Sicher würde er dir bereitwillig Antworten auf deine Fragen geben.

    Nach dem Ausland hat er auch etwas - von mir. :)

    Zu Fahrpostsammlungen: Viele Stempel der Fahrpost sind selten, teils nur in einstelliger Zahl (mir) bekannt. Stelle dagegen einen ebenso seltenen Mühlradstempel und nimm den Faktor 50 oder 100; so ist das eben.

    Die VMZ ist derzeit nicht sonderlich beliebt. Daher kann man günstig kaufen, wenn man diese Briefe liebt und einen längeren Horizont hat.

    Beliebter wird die Fahrpost erst am 1.2.1874, als man sie frankieren konnte. Aber die gezähnten Marken Bayerns sind eben weniger beliebt als die ersten Ausgaben und das ist seit 120 Jahren so. Von daher prophezeihe ich immer noch der Fahrpost ein Nischendasein, so leid es mir tut.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Luitpold
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    • 26. September 2009 um 13:50
    • #7

    Hallo Magdeburger,

    im Postvertrage zwischen Bayern und dem Norddeutschen Bunde (1867) sind genügend Vorschriften auch für den Fahrpostverkehr aufgeführt.

    Dort steht unter Art. 6 - Entfernungs-Maß
    "Die Entfernungen im Verkehr zwischen den einzelnen Postgebieten werden ausschließlich nach geographischen Meilen, zu 15 auf Einen Aequatorsgrad bestimmt."

    Dann kommt das mit der Einteilung in quadratische Taxfelder von 2 geographischen Meilen Seitenlänge.

    Und weil es so schön unkompliziert klingt, im Originalwortlaut:

    "Der direkte Abstand des Diagonal-Kreuzpunkts des einen Quadrats von dem des anderen Quadrats bildet die Entfernung, welche für die Taxierung der Sendungen von den Postanstalten des einen nach denen des anderen Quadrats maßgebend ist. Die von Quadratseiten durchschnittenen Postorte werden dem östlich, südlich oder südöstlich angrenzenden Quadrate zugezählt". Dazu wird in einem Fußpunkt ergänzt, dass das österreiche Postgebiet mit den Postgebieten von Bayern, dem Norddeutschen Bunde, Württemberg, Baden und Luxemburg für die Festsetzung der Entfernungen zu einem ungetheilten Gebiete vereinigt ist.

    Aber sicherlich liegt Dir das Standardbuch "Taxquadrat und Gebührenfeld" von Werner Münzberg vor. Dort steht Zitat: "Bei größeren Entfernungen erfolgt die Messung nach Mittelpunkten von Quadraten, deren Seiten je einer Länge von je 4 deutschen Meilen entsprechen".

    Werde in einem nächsten Beitrag mal versuchen die Taxierung auf einen Fahrpostbrief zu deuten (bisher interessieren mich eigentlich nur die Stempel).

    Viele Grüße
    Luitpold

  • Luitpold
    erfahrenes Mitglied
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    878
    • 26. September 2009 um 14:04
    • #8
    Zitat

    Original von bayern klassisch
    Zu Fahrpostsammlungen: Viele Stempel der Fahrpost sind selten, teils nur in einstelliger Zahl (mir) bekannt. Stelle dagegen einen ebenso seltenen Mühlradstempel und nimm den Faktor 50 oder 100; so ist das eben.

    Die VMZ ist derzeit nicht sonderlich beliebt. Daher kann man günstig kaufen, wenn man diese Briefe liebt und einen längeren Horizont hat.
    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber bayern klassisch,

    herzlichen Dank für die Antwort, prompt und ausführlich, was anderes kommt da wohl auch nicht in Frage ;)

    Zwei Bemerkungen:
    1. Mir scheint, dass eben nur die Stempel gesammelt werden - Heimatsammler lassen grüßen - und teuer, siehe meinen nächsten Beitrag.
    2. VMZ = nicht gleich Fahrpost. Fahrpost war in Bayern bis 1874 (das Datum habe ich von Dir gerade entlehnt) immer ohne Marken und wird daher oft mit Vorphila gleichgesetzt. Das sehe ich gerade mal wieder bei der kommenden Rauhut-Auktion unter Ortsstempel. Da wird ein Postvorschussbrief gar nicht als solcher beschrieben, sondern nur auf den ach so seltenen Ortsstempel hingewiesen.

    Und nun der Versuch die Taxziffern auf einen Postvorschussbrief von 1870 zu erläutern:

    Sehr häufig haben sich Rechnungen von Zeitungen erhalten, in denen Inseratgebühren per Postvorschuss bezahlt wurden.

    Vorweg: Postvorschuss bedeutete nicht, dass die Zeitung vorab das Geld bekam, sondern warten musste bis der Empfänger der Post das Geld gegeben hatte. Zitat aus der Postverordnung von 1867:

    Die Auszahlung des Betrages am Orte der Aufgabe kann im Allgemeinen und selbst bei verzögerter Einsendung des von der Aufgabe-Postanstalt beigegebenen Rückscheins nicht eher verlangt werden, als bis der Rückschein mit der Bemerkung, das die Einlösung erfolgt sei, zurückgekommen ist.”

    Jetzt versuche ich mal die Berechnung der Gebühren auf dem abgebildeten Postvorschussbrief nach dem Tarif von 1867.

    Die “Verwaltung des kgl. Bayerischen Kreisamtsblattes von Unterfranken und Aschaffenburg” sandte am 26. April 1870 eine “Liquidation über Einrückungsgebühren” für eine Anzeigenveröffentlichung an das Notariat Baunach.

    Vorderseitig mittig unten sind in schwarz notiert:
    Nachnahme 1,16 Gulden (Inseratkosten)
    Postvorschuss 6 Kreuzer (für Zusendung der Zeitung?)
    Gesamt 1 Gulden 22 Kr.

    Diese Gebühren sind oben links in rot notiert.
    1 Gulden 22 Kr.
    + Postvorschussgebühr 3 Kr.
    + Gewichtsporto 6 Kr.
    = 9 Kr.
    + 3 Kr. (Scheingebühr?)

    Die Gesamtsumme des Postvorschusses ist rechts mit 1 (Gulden) 34 (Kr.) notiert.

    Unten recht ist der Empfang von 1 Gulden 34 Kr. Durch die Post quittiert.

    Die 2 blauen Striche rechts unten findet man häufig und könnten die Fahrpostnummer sein?

    Angesichts der Problematik der Gebührenberechnung solcher Briefe, was hier ja nur ein Inlandsbrief ist, ist es kein Wunder, dass sich Sammler lieber den Markenbriefen zuwenden. Zumal manche Briefe mit nicht häufigen Stempeln nur alle paar Jahre auf Auktionen auftauchen (so der 1. Fahrpoststempel von Würzburg, der nicht unter 500,- EUR zu bekommen sein wird - letzter mir bekannter Zuschlag 650,- EUR!).

    Dennoch lohnt es sich im Hinblick auf die Gesamtbetrachtung der postalischen Verhältnisse im 19. Jahrhundert, auch Fahrpostbriefe zu beachten.

    Oder sind evtl. weitere Leser diese Beitrages anderer Meinung - siehe obige Erläuterungen von bayern klassisch?

    Fragt mit freundlichen Grüßen
    Luitpold

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    Einmal editiert, zuletzt von Luitpold (26. September 2009 um 14:07)

  • Magdeburger
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    • 26. September 2009 um 14:58
    • #9

    Hallo Luitpold,

    ich danke erstmal für die vielen Informationen.
    Da ich nur bis 31.12.1867 vorläufig sammle (PO Magdeburg bleibt Hauptaugenmerk) sind Verordnungen nach dieser Zeit etwas nebensächlich für mich.

    Das Buch von Münzberg würde ich nur dann kaufen, wenn es die Taxquadratzahlen im 4x4 Meilen-Quadrat hat.

    Ich habe vor einiger Zeit von der Arge NDP das Post-und Telegraphen Handbuch (Heft 29) gekauft. Dort sind für 11000 Ort diese Zahlen enthalten, allerdings hier nur 2x2 Meilen.
    Zumindestens hilft es bei grossen Entfernungen, diese zu bestimmen. Allerdings sind hier auch nicht alle Orte vorhanden. (Edliche Orte finde ich somit garnicht, weil diese heute nicht mehr existieren, oder andere Namen haben)

    Bei der Fahrpost interessieren mich eigentlich nur die Paketbegleitbriefe, solange diese mit Preussen etwas zu tun haben. (Ausnahme PO Mg)

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

  • bayern klassisch
    Gast
    • 26. September 2009 um 15:27
    • #10

    Lieber Luitpold,

    danke für deinen schönen Beitrag. Ich würde deinen Brief nicht anders interpretieren.

    Die blaue 11 halte ich für die Manualnummer.

    Ich habe nur noch einen Fahrpostbrief bei mir zuhause, den ich abgeben würde, wenn sich ein Interessent findet. Wenn ich ihn morgen noch habe, stelle ich ihn mal hier ein. Wenn nicht, fand er schon zuvor einen neuen Besitzer.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Magdeburger
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    • 26. September 2009 um 20:54
    • #11

    @All

    ich stelle hier mal 2 Belege von Magdeburg nach Nürnberg ein. Für beide: Es sind Paketbegleitungen aus dem Jahre 1863. Die Entfernung dürfte knapp 39 Meilen sein. Das Mindestporto ist in beiden Fällen 21 Kreuzer. Absender und Empfänger sind identisch. Beide Belege sind "Katastrophen".

    Welche Entfernung während der Gültigkeit des DÖVP zugrunde gelegt wurde, ist mir unbekannt (entweder 36 oder 40 Meilen). Auch kann ich vieles nicht deuten.

    Vielleicht finden wir hier gemeinsam die Lösung zu beiden Belegen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

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  • Luitpold
    erfahrenes Mitglied
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    • 27. September 2009 um 12:51
    • #12

    Hallo Magdeburger,

    ohne bayern klassisch werden wir das Rätsel nicht lösen können. Die Vermerke kann ich nicht klar lesen.
    Wenn auf beiden Briefen die Zahl 21 in schwarz steht, könnte das das Porto in Nürnberg/Bayern sein.
    Ich schreibe jetzt hier den Wortlaut aus der bayrischen Postverordnung von 1858:
    "Die Taxe nach dem Gewichte wird von einer jeden Sendung nach dem Satze von 7/12 Kreuzer süddeutsch W. (1/4 Sgr.) für jedes Pfund Zollgewicht auf je 4 geradliniger Entfernung vom Aufgabeort biis zum Bestimmungsorte in Bayern oder dem übrigen Postvereinsgebiete, und resp. vom Aufgbeort in Bayern und dem übrigen Postvereinsgebiete bis zur Vereinsgrenze und vice versa mit dem Minimalsätzen von .... berechnet.
    ... (= Aufzählung der Gebühren mit den Meilen, wie z.B.
    7 Kr. auf Entfernungen bis zu 8 Meilen ... und
    21 Kr. auf Entf. bis zu 32-40 Meilen.

    "Dabei werden Gewichtbeträge unter einem Pfunde, sowie überschießende Lothe bei einem höheren Gewichtsbetrage für ein volles Pfund angenommen ..."

    Also wären erst mal die Gewichtsangaben und die Entfernung festzulegen.

    Schönen Sonntagnachmittag
    Luitpold

  • bayern klassisch
    Gast
    • 27. September 2009 um 15:35
    • #13

    Hallo,

    auch der gute bayern klassisch hat als Nicht - Fahrpostler keine rechte Ahnung; es wäre nur ein Stochern im Nebel, also muss ein kompetener Fahrpostler her.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Magdeburger
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    • 27. September 2009 um 16:03
    • #14

    Luitpold

    für beide eingestellten Belegen gilt der Postvertrag des DÖPV gültig ab 01.01.1861.
    Darin wird für jedes Pfund je 4 Meilen 2 Pfennige Taxe veranschlagt. Teile von Pfunde werden als volle Pfunde angerechnet. Da die Entfernung grösser 20 Meilen ist, wird diese mit Hilfe der Taxquadrate bestimmt. (Während des NDB wären es 38 Meilen).

    Das Mindestporto hierfür beträgt 7Sgr = 21 Kreuzer.

    Ist bei dem Beleg vom 20.03.1863 links oben 77 Loth geschrieben und es wäre mit 40 Meilen zu rechnen - wäre das Mindestporto nicht erreicht
    (77 Loth aufgerundet 3 Pfund * 2 Pfennige * (40 Meilen / 4 = ) 10 = 60 Pfennigen = 5 Sgr)

    Bei dem anderen Beleg weiss ich nicht was zwischen der linken "5" und dem "B"(Beutel ? ) steht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

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    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (27. September 2009 um 16:04)

  • Luitpold
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    • 28. September 2009 um 09:49
    • #15

    Lieber bayern klassisch,

    ich meinte nicht, dass Du Dich auf die Fahrpost-Tarife einlassen musst, sondern nur die Mithilfe bei der Interpretation der handschriftlichen Vermerke.
    Ich meine, dass es sich bei dem merkwüdigen Zeichen und die Gewichstangabe LOTH handelt. Merkwürdig ist doch, dass in Bayern die Zollgewichte in Pfund und Loth und nicht das Gesamtgewicht in Loth (also 77 Loth sollen 3 Pfund (2 ganze und das dritte gerundet) sein.
    Also, gib Dir bitte einen Ruck, sonst stirbt das Thema unweigerlich einen plötzlichen Tode.

    Luitpold

  • Magdeburger
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    • 28. September 2009 um 10:04
    • #16

    Luitpold

    ich hatte die 77 Loth angemerkt (falls ich es richtig entziffere!)
    1 Zollpfund = 30 Zollloth - bei 77 ZollLoth ergeben sich somit 2 ZollPfund 17 ZollLoth.

    Bei der Berechnung des Tarifes werden Pfundteile - hier 17 ZollLoth - auf voll Pfunde gerundet - daraus folgt nun, dass in diesem Fall mit 3 Pfund als Gewicht gerechnet werden müsste.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

  • Luitpold
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    • 28. September 2009 um 10:46
    • #17

    Hallo Magdeburger,

    leider wird sich hier kein Kenner der Fahrpost melden. Es tut mir leid, dass ich Dir hier nicht weiterhelfen kann.

    Ich zeige hier einen Paketbegleitbrief mit eben jenen Zeichen, das ich als Pfund deute. Denn auf diesem Brief ist die Manualnummer vorhanden und weil R.S. ohne Gebührvermerke. Dieses Zeichen findet sich auch auf anderen - gebührenpflichtigen Briefen.

    Wenn in Preußen jedoch immer das Gesamtgewicht in Loth (77) und nicht in Pfund und Loth (2 17) angeben wurde, habe ich nichts gesagt :(

    Freundliche Grüße
    Luitpold

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    2 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (28. September 2009 um 10:47)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 28. September 2009 um 11:22
    • #18

    Lieber Luitpold,

    dein Brief hat 3 Pfund gewogen. Das steht fest.

    Der 1. Brief von Magdeburger hat meiner Meinung nach 7 Loth gewogen, weil es eine Lothangabe von 77 Loth nicht geben konnte. Ein Pfund hatte 30 Zoll - Loth, so dass es höhere Zahlen als 29 nicht geben kann.

    Der Schreiber hat sich wohl vertan und die 1. Zahl korrigiert.

    Der 2. Brief von Magdeburger hat meiner Meinung nach 5 Loth gewogen und war ein Beutelstück oder Blosstück.

    Dafür, dass meine Gewichtsinterpretation stimmt, spricht ja auch die Tatsache, dass beide Briefe 21 Kr. gekostet haben, während bei unterschiedlichen Gewichten auch unterschiedliche Taxen möglich wären.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Luitpold
    erfahrenes Mitglied
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    878
    • 28. September 2009 um 11:59
    • #19

    Hurra, wir leben noch!

    Lieber bayern klassisch,

    da bestätigst Du das, was auch ich gelesen habe, aber Dir wird Magedeburger glauben. In der bayerischen Postverordnungen wurde bereits am 18. August 1860 der "Postvereinsvertrag, Reglement für den Postvereins-Verkehr" im Wortlaut widergegeben, wobei dann öfters bemerkt wird: "Demgemaß werden ab 1. Januar anfangend ..."
    Dort steht dann bei der Gewichtsangabe, wie von Magdeburger schon erläutert u.a.:
    "über 32 Meilen 6 Sgr = 30 NeuKr. ((Österr.Währung)) = 21 Kr. ((Südd.Währung))"

    Zitat

    Original von Magdeburger
    Das Mindestporto hierfür beträgt 7Sgr = 21 Kreuzer.
    Mit freundlichem Sammlergruss
    Ulf

    Also in der Tabelle stehen 6 Sgr.?

    Mit besten Dank
    Luitpold

    3 Mal editiert, zuletzt von Luitpold (28. September 2009 um 12:06)

  • Magdeburger
    Stamm Mitglied
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    5. Februar 1961 (64)
    • 28. September 2009 um 12:12
    • #20

    @Bayern Klassisch

    danke für die Gewichtangaben! Das Porto oder auch Franko von 21 Kreuzer wäre meineserachtens noch für 4Pfund- Pakete hier möglch - solange der Begleitbrief weniger 1 Zoll-Loth wiegt.

    Die 77 Zoll-Loth kamen mir auch etwas komisch vor - aber hier hätte es noch gepaßt.

    Luitpold

    ich stimme @Bayern Klassisch zu, dass auf Dein Brief 3 Pfund notiert wurden.
    Es stehen 6Sgr in der Verordnung - gerade nochmal nachgeschaut


    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (28. September 2009 um 12:14)

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