Hallo,
nur mal so als Einwurf: Laut BPP-Prüfordnung kann eine Prüfung bis zu 4 % vom Katalogwert (zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer auf diesen Betrag) kosten. Bei Marken mit Mängeln ermäßigt sich die Prüfgebühr zwar auf 1 bis 2 %, aber bei einem stattlichen Katalogwert wie für die Berlin MiNr. 19 gestempelt mit aktuell € 900,- macht das also ohne Weiteres gut € 20,- aus. Ein Blick in den Katalog offenbart übrigens, dass der Katalogwert (nur) für einwandfreie Marken gilt, bei denen Ort und Datum des Stempels zweifelsfrei identifizierbar sind, aber das nur so am Rande. Selbst bei einer Marke mit glasklarem Vollstempel und Foto-Attest wird kaum mehr als ein Drittel des Katalogwertes zu erlösen sein (Hochpreisanbieter, wo die Marke erstmal Jahrzehnte im Lager liegt, bis sie vielleicht doch mal jemand mit viel gutem Zureden für 50 % vom Kat.-Wert abnimmt, ausgenommen).
Für einen absoluten Lückenfüller III. Wahl (Zahnfehler + Wellenstempel = worst case!) - auch wenn er wahrscheinlich echt ist - lohnt sich eine Prüfung wohl nicht. Aber das muss natürlich jeder selbst entscheiden, ob er sein Geld für etwas nahezu Wertloses herauswirft oder lieber etwas mehr für ein einwandfreies, prüfbares/geprüftes Exemplar ausgibt, an dem der echte Sammler (und nicht der Katalogwert-Reichrechner) wirklich Freude beim Anschauen hat und das ohne Wenn und Aber ("Bedarfsstück mit unbedeutendem Eckzahnfehler, aber dafür mit echtem Aufdruck und zeitgerechter Wellenstempelentwertung") einen Wiederverkaufswert weit über den hier sehr fraglichen € 10,- Wunschvorstellung erzielen wird.
Beste Sammlergrüße
philnum