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Kurierabfertigung des Auswärtigen Amtes

  • altstri
  • 17. April 2007 um 20:49
  • altstri
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    3. Januar
    • 17. April 2007 um 20:49
    • #1

    Bei diesem Beleg stehe ich voll an - vielleicht weiß jemand von Euch mehr dazu.

    der Brief ist ungeöffnet ( mit Briefinhalt!) und hat auf der Rückseite einen Durchgangs?stempel von BERLIN W

    Bilder

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  • Lacplesis
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    • 17. April 2007 um 21:52
    • #2

    Nach/von einer ganzen Reihe von Ländern wurde die Konsulats-/Diplomaten-Post aus Sicherheitsgründen per Kurier im Diplomatengepäck befördert.

    Bilder

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    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

    Voltaire

  • Kai
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    • 18. April 2007 um 06:28
    • #3
    Zitat

    Original von Lacplesis
    Nach/von einer ganzen Reihe von Ländern wurde die Konsulats-/Diplomaten-Post aus Sicherheitsgründen per Kurier im Diplomatengepäck befördert.

    Meiner Meinung nach ist dein Beleg ein Inlandsbrief von Berlin nach Stettin. Was hat das auswärtige Amt und vor allem das Generalkonsulat in Moskau damit zu tun?

    Übersehe ich hier etwas?

  • Stan
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    • 18. April 2007 um 07:45
    • #4

    Hallo Kai,

    der Brief wurde in Konsulat in Moskau aufgegeben, und per Kurier nach Berlin befördert. Dort wurde es vom Auswärtigem Amt frankiert und der Reichspost für die Weiterbeförderung übergeben. Siehe die Stempel unten linkst auf dem Umschlag. Beachte auch das Datum, Umsturz in Russland....

    Übrigens so ähnlich wurde auch mit der polnischen Konsulatspost in Odessa verfahren. Am Anfang war die Beförderung kostenlos, danach gab das Konsulat Marken mit dem Überdruk Odesa heraus. Die Briefe wurden dann mit Kurier nach Warschau befördert, und der polnischen Post übergeben.

    Wir lernen aus Erfahrung, daß die Menschen nichts aus Erfahrung lernen.
    (George Bernard Shaw Irischer Dramatiker, 1856-1950)

  • Lacplesis
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    • 18. April 2007 um 08:16
    • #5

    Genau so sieht das aus.

    Apropos Warschau: Für eine kurze Zeit in 1919, bevor die Republik Polen Mitglied im Weltpostverein wurde gab's für amerikanische Staatsbürger die Möglichkeit ihre Heimatpost mit US-Marken frankiert in einen Briefkasten auf dem Gelände der US-Vertretung in Warschau einzuwerfen. Diese wurde per Kurier zur nächstegelegenen US-Feldpoststelle gebracht.

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    Voltaire

  • Stan
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    • 18. April 2007 um 08:31
    • #6

    @ Lacplesis interessant! Noch nie gehört. Woran erkennt man solche Briefe? Als eigenständiges Land wurde Polen am 01.05.1919 Mitglied im Weltpostverein vorher wurde es Mitglied mit Russland, Österreich und Deutschland. Ich habe Briefe, die unbeanstandet vor 01.05.1919 ins Ausland gingen. Wurde die Mitgliedschaft nicht einfach weitergeführt, sozusagen als Rechtsnachfolger von Russland, Österreich und Deutschland?

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  • Lacplesis
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    • 18. April 2007 um 09:09
    • #7

    Ich habe so einen Beleg mal auf eby gesehen, aber leider nicht bekommen. Eigentlich dachte ich, das ich zumindest das Bild irgendwo gespeichert hätte, habe es bis jetzt aber nicht finden können.


    Der Brief war von einer US-Rot-Kreuz-Schwester in Warschau. Er war mit US-Frankatur versehen und vom US-Feldpostamt in Paris abgestempelt.
    Zusätzlich war ein Stempel der US-Vertretung in Warschau drauf, aber wie der aussah kann ich leider nicht mehr sagen.
    Die Erklärung zu dem Beleg war nicht vom Verkäufer sondern vom ursprünglichen Besitzer, der alles auf einer Albumseite (die komplett abgebildet war) beschrieben hatte.

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    Voltaire

  • Stan
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    • 18. April 2007 um 09:10
    • #8

    Danke für die Info!

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  • altstri
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    • 18. April 2007 um 09:24
    • #9

    ..beide Briefe sind nicht geöffnet, haben die gemals den empfänger erreicht?

  • Lacplesis
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    • 18. April 2007 um 09:55
    • #10

    Meiner ist auf, bloss sehr sauber geöffnet.

    Ich hab noch einen zweiten von Moskau, der dann innerhalb Deutschlands als Feldpost gelaufen ist.

    Reiche ich nach, wenn ich mit meinem "SCSI-Karten-Treiber-Problem" fertig geworden bin und mein Scaner wieder läuft.

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    Voltaire

  • Lacplesis
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    • 18. April 2007 um 11:20
    • #11

    Noch zur Ergänzung...

    Das war nichts ausergewöhnliches... Amerikaner und Britten haben das schon lange vor dem ersten WK so gemacht. Die Deutschen haben das ab beginn des 1. WK mit der Schweiz so gehandhabt. Von Moskau ab 1918, später wurde der Dienst auch auf andere, nachrichtendienstlich bedenkliche, Länder ausgeweitet.
    Die USA Belege sind etwas anders, da die Frankatur des Absendelandes verklebt wurde, diese wurde dann in Washington abgestempelt und mit dem Hinweis "Absendeland wie durch die Frankatur angezeigt" versehen (zwei verschieden lautende zweizeilige Balkenstempel sind mir bekannt). Die USA hatten diesen Dienst meines wissens bis in die 50er Jahre.
    Im Fall Russland, wo das Absenderland mit Gründung des neuen Staates RFSFR plötztlich nicht mehr UPU Mitglied war, benutzte auch die American Relief Administration (ARA -> Vorläufer von CARE) ein eigenes Kuriernetz. Davon sieht man öfters mal Postkarten mit Lebensmittelanforderungen. Die Karten sind meist Portogercht mit einer russischen Inflafrankatur versehen, jedoch nicht abgestempelt. Nach einiger Zeit weigerte sich die Britische Post diese, nicht abgestempelten, Karte weiterzubefördern. Ab diesem zeitpunkt wurden die Karten in Moskau gefälligkeitsentwertet, obwohl von Russland kein regulärer Auslandspostverkehr möglich war.

    Genau so muß das auch mit Polen gewesen sein. Es gibt zumindest auf US-Belegen nach Russland einen Kastenstempel "Zur Zeit kein Postverkehr mit dem Empfängerland" aus dieser Zeit.

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    Voltaire

    Einmal editiert, zuletzt von Lacplesis (18. April 2007 um 11:20)

  • Kai
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    • 18. April 2007 um 17:47
    • #12
    Zitat

    Original von Stan
    Hallo Kai,

    der Brief wurde in Konsulat in Moskau aufgegeben, und per Kurier nach Berlin befördert. Dort wurde es vom Auswärtigem Amt frankiert und der Reichspost für die Weiterbeförderung übergeben. Siehe die Stempel unten linkst auf dem Umschlag. Beachte auch das Datum, Umsturz in Russland....

    Übrigens so ähnlich wurde auch mit der polnischen Konsulatspost in Odessa verfahren. Am Anfang war die Beförderung kostenlos, danach gab das Konsulat Marken mit dem Überdruk Odesa heraus. Die Briefe wurden dann mit Kurier nach Warschau befördert, und der polnischen Post übergeben.

    Hallo Stan,
    vielen Dank für die Aufklärung. Dummerweise habe ich bei der Absenderangabe auf der Rückseite am Ende anstatt Ber. S Berlin gelesen :zZz: Da war meine Verwirrung natürlich vorprogrammiert.

  • Lacplesis
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    • 22. April 2007 um 01:02
    • #13

    Auf ebay ist grade ein Beispiel Beleg für "Kein Postverkehr mit dem Empfängerland" diesmal in Form eines Aufklebers.


    Der Brief nach Kiew wurde im Dez. 1917 verschickt und kam im April 1919 mit diesem Aufkleber zurück:

    Bilder

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    Voltaire

  • Lacplesis
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    • 24. April 2007 um 00:18
    • #14

    Und noch ein Nachtrag...


    Hier ist z.Z. ein Beleg der Feldjäger-Post von der Gesandschaft in Bern im Angebot. Meines wissens ist dies die erste diplomatische Kurierpoststrecke, die deutscherseits eingeführt wurde.

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    Voltaire

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