1. Dashboard
  2. zum Forum
    1. Unerledigte Themen
  3. Mitglieder
    1. Letzte Aktivitäten
    2. Benutzer online
    3. Team
    4. Mitgliedersuche
  4. Ratgeber
  5. Hilfe
  • Anmelden oder registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Artikel
  • Forum
  • Seiten
  • Erweiterte Suche
  1. PHILAFORUM.COM Briefmarkenforum
  2. Forum
  3. Weitere Sammelobjekte
  4. Ansichtskarten

Nordamerika, First Nations

  • DKKW
  • 11. Juli 2025 um 09:38
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 17. Oktober 2025 um 11:17
    • Neu
    • #41

    Hallo zusammen,

    bevor es in der kommenden Woche mit der neueren Geschichte (ab Mitte des 19. Jahrhunderts) weitergeht hier noch eine Karte zum Alltagsleben, sprich dem ausgeübten Handwerk der Dinè.

    Zur Zeit braucht Post aus Übersee seine Zeit, Post Canada wird bestreikt. Wie mir Händler mitgeteilt haben inzwischen aber nicht flächendeckend sondern in einer Art Rotationsverfahren. Sie haben die bislang zurückgehaltenen Sendungen aufgegeben und hoffen, dass die Briefe ohne all zu große Unterbrechungen bei mir ankommen.

    Na ja und Sendungen aus den USA brauchen ohnehin eine gefühlte Ewigkeit, ich behaupte ja immer dass die US--Post die Sendungen nach Europa auf Postbojen packt und dann dem Golfstrom überantwortet. Wochen später werden die dann irgendwo am Strand in Europa angespült :D

    Zurück zur heuten Ansichtskarte:

    Laut Kartentext: Maria, the Pottery Maker - Famous for her distinctive pottery, Maria's work is exhibited in museums throughout the nation.

    Die Karte stammt wohl aus den 1970er oder 1980er Jahren.

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende, bis Dienstag
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Maria, the pottery maker, ungelaufen.jpg
      • 840,19 kB
      • 1.370 × 2.160
      • 13
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 22. Oktober 2025 um 13:10
    • Neu
    • #42

    Hallo zusammen,

    heute beginne ich mit der "modernen" Geschichte der Diné ab ca. der Mitte des 19. Jahrhunderts.

    Wie so viele First Nations lagen auch die Diné mit ihren Nachbarn in eine Art permanenter Fehde. Daran waren natürlich die jungen Krieger nicht ganz schuldlos. Manche Erzählungen erinnern an die Nordmänner, die "auf Viking" fuhren. Es ging um Ruhm, Ehre und Beute. Gerne auch gefangene Kinder und Frauen. Aufgrund der matrilinearen Gesellschaftsstruktur der Diné waren die jungen Krieger mittellos. Mit Beute konnte man den Brautpreis für eine junge Frau zahlen oder, man behielt eine junge Gefangene als Frau und sparte sich den Brautpreis. Aufgrund der starken gesellschaftlichen Stellung der Frauen bei den Diné liefen die auch nicht bei erster Gelegenheit wieder davon.

    Das änderte sich alles mit dem Auftreten der US-Amerikaner. Mit ihrem Sieg 1846 im Krieg zwischen den USA und Mexiko mussten die Mexikaner alles Land nördlich des Rio Grande abtreten. Da lag unter anderem auch das Dinétah. Im Jahr 1864 fand sich ein Anlass für die US-Amerikaner das "Navajo-Problem" zu lösen nachdem Kit Carson jahrelang das Stammesgebiet ausgeforscht und sich als Freund der Diné (Navajo) ausgeben hatte. Nun wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr. Die US-Truppen zogen unter der Führung Kit Carsons mordend und brandschatzend durch das Dinétah. Wer sich ergab wurde im Winter zu Fuß in das weit entfernte "Reservat" in Bosco Redondo (New Mexiko) vertrieben. Von ca 9.000 Diné blieben schließlich 4.000 Überlebende übrig.

    Bosco Redondo, neben dem US-Lager Fort Sumner gelegen erwies sich als eine einzige Katastrophe, unfruchtbare Böden, schlechtes Wasser und US-Soldaten die unwillens oder unfähig waren die Diné vor den Überfällen der benachbarten First Nations zu schützen.

    Aber die Diné hatten trotz ihrer Niederlage kluge und charismatische Führer wie u.a. Manuelito und Barboncito. In langen Verhandlungen vereinbarten sie mit der US-Amerikanischen Regierung einen Friedensvertrag der auch eine Rückkehr in ihre alte Heimat beinhaltete. Das Reservat war zunächst auf das Kernland beschränkt aber in weiteren Verhandlungen in den darauffolgenden Jahrzehnten gelang es den Diné einen Großteil ihren Heimat zurück zu erhalten. Den Namen "Big Res" = großes Reservat trägt es völlig zu recht. Mit Ausnahme der Pueblo ist das meines Wissens keiner anderen First Nation gelungen.

    Nach der Karte die ich heute, passend zum Thema, zeige habe ich jahrelang gesucht. Sie zeigt zwar nicht Bosco Redondo (es gibt frühe Photographien) sondern Diné die unter Bewachung für die US-Armee Kasernengebäude im benachbarten Fort Sumner errichten mussten. Die Aufnahme stammt aus 1864/65 die Karte ist natürlich deutlich jüngeren Datums und ungelaufen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Navajo under guard constructing new barracks at Fort Sumner, 1864-1865, ungelaufen.jpg
      • 887,16 kB
      • 2.221 × 1.408
      • 9
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 24. Oktober 2025 um 11:54
    • Neu
    • #43

    Hallo zusammen,

    Manuelito (c. 1818-1893) war Häuptling aller Diné und führte jahrelang mit seinen Kriegern eine Art Guerillakrieg gegen die US-Armee bevor er und seine Krieger sich ausgehungert der Armee ergeben mussten und nach Bosco Redondo deportiert wurden.

    Zusammen mit Barboncito und anderen Häuptlingen der Diné brachte er in jahrelangen Verhandlungen 1868 mit der US-Regierung einen Friedensvertrag zu Stande die es den Diné ermöglichte in ihre Heimat zurückzukehren. Das Motiv der hier gezeigten ungelaufenen Karte ist bekannt. Es handelt sich laut einem meiner Bücher um eine Aufnahme aus dem Jahr 1874. Da im Jahr 1874 (die Angabe bei Wikipedia ist nicht korrekt) eine Delegation der Diné Washington besuchte und mit Präsident Grant zusammentraf, vermute ich, dass es sich hier um eins Häuptlingsportraits handelt die regelmäßig bei Besuchen der First Nations angefertigt wurden. https://pbagalleries.com/lot-details/in…three-white-men

    Manuelito predigte seinen Leuten dass Schulbildung für die Diné der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft sei. Dem stimmte die US-Verwaltung zu, hatte aber leider ganz andere Pläne und Absichten. Davon ein andermal. Hier noch der Link zum Wikipedia-Artikel. Die englische Version ist erheblich umfangreicher als die deutsche: https://en.wikipedia.org/wiki/Manuelito

    Jetzt wünsche ich erst einmal ein schönes Wochenende auch wenn es etwas "pustig" ist, die Bayern nennen das schon Sturm :D

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Chief Manuelito, 1884, ungelaufen.jpg
      • 628,37 kB
      • 1.562 × 2.385
      • 13
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 29. Oktober 2025 um 13:20
    • Neu
    • #44

    Hallo zusammen,

    vom Häuptling Barboncito gibt es zwar Photos in Büchern und im Netz, eine Ansichtskarte mit diesen Photos ist mir bislang nicht untergekommen.

    Hier aber nun eine Ansichtskarte mit dem legendären letzten offiziellen Häuptling aller Diné, Chee Dodge. Einer seiner Namen in der Sprache der Diné lautete: Hastiin Adiitsʼaʼii was in etwa "Herr Übersetzer" bedeutet. Chee Dodge wurde ca. 1860 geboren, bei der Vertreibung der Diné aus ihrer Heimat kam seine Mutter ums Leben, er wurde umherirrend von anderen Diné gefunden und aufgenommen. Später übernahm eine Tante die weitere Erziehung. Im Jahr 1884 mit nur 24 Jahren wurde Chee Dodge an Stelle von Manuelito der Häuptling aller Diné. Nach der Einrichtung des Navajo Tribal Council im Jahr 1910 wurde Chee Dodge der erste Tribal Chairman. Er starb 1947 mit ca. 87 Jahren in Ganado im Reservat. Sein Vater war übrigens mexikanischer Abstammung, also ein Nakaii. daher konnte er sich in jungen Jahren auch einen Schnauzbart stehen lassen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Chief Chee Dodge, 1884, last Navajo chief.jpg
      • 883,03 kB
      • 1.680 × 2.474
      • 15
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 1. November 2025 um 11:29
    • Neu
    • #45

    Hallo zusammen,

    heute komme ich zu einem weiteren traurigen Kapitel nicht nur der Diné sondern praktisch aller First Nations in Nordamerika (inkl. Canada). Gleiches ist den Aborigines in Australien widerfahren und es würde mich nicht wundern wenn auch die Maori in Neuseeland entsprechendes erleiden mussten.

    Ich hatte ja, als ich die Ansichtskarte mit Häuptling Manuelito vorstellte, geschrieben, dass Manuelito seinen Leute predigte dass Schulbildung unerlässlich sei um mit dem Weißen Mann auf Augenhöhe verhandeln zu können. Das wurde von den Weißen gerne umgesetzt aber ganz anders als sich das Manuelito vorgestellt hatte.

    Man richtete fernab der Reservate im Osten der USA "Indianerschulen" ein. Sie dienten allerdings in erster Linie dazu, die kulturelle Identiät der First Nations zu brechen. Der Gebrauch der Muttersprache war strengstens verboten. Die Jungen wurden als erstes geschoren, sie mussten westliche Schuluniformen tragen. Vom Gründer des Carlisle Internats, Richard H. Pratt, ist folgende Aussage überliefert: Kill the Indian in him and save the man. Die Strafen waren drakonisch, körperliche Gewalt gehörte zum Alltag, auch sexueller Missbrauch kam häufig vor

    Erst nach sehr langem Kampf konnten die Diné in den 1980er (!) Jahren die Schulbildung in eigene Hände nehmen. Heute verfügt jedes Chapter (entspricht etwa einer Gemeinde) über eine eigene Schule mit angeschlossenem Internat. Jede Familie kann selbst entscheiden ob ihre Kinder jeden Tag mit dem Schulbus zur Schule fahren oder unter der Woche im Internat wohnen. natürlich werden die Kinder auch in ihrer Muttersprache und den Traditionen der Diné unterrichtet. Man stelle sich vor, die Kinder in Norddeutschland würden auch in Plattdeutsch oder Friesisch unterrichtet, ein Traum ;)

    Hier eine Ansichtskarte von Tom Torino (Hastiin Tohali) der 1882 in Schule in Carlisle kam und dort bis 1886 blieb. Typisch für die Schüler und Schülerinnen der "Indianerschulen" waren sogenannte "Vorher / Nachher-Photos" Ich habe bislang nur eine Karte von Tom Torlino gefunden dass ihn bei der Ankunft zeigt. Hier ein link mit Vorher-Nachher Photo: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tom_…_circa_1882.jpg

    Mehr zu diesem Thema aus Sicht der First Nations: https://ictnews.org/news/in-the-footsteps-of-our-ancestors/

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Tom Torino at arival at carlisle school, 1884.jpg
      • 803,47 kB
      • 1.387 × 2.178
      • 13
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 2. November 2025 um 12:21
    • Neu
    • #46

    Hallo zusammen,

    später wurden am bzw. im Reservat Missions-Indianerschulen gegründet die aber um nichts besser waren als die weit entfernt liegenden Indianerschulen der Regierung. Auch sie dienten dem Zweck die Kinder von ihrer eigenen Kultur zu entfremden und damit die Identität der Diné auszulöschen.

    Ich zeige eine etwas ungewöhnliche Klappkarte mit den Schülerinnen und Schülern vor der Schule mit Schulschwester und Schulpater links und rechts. Auch hier die Jungen mit kurzgeschorenen Haaren und alle Kinder in Schuluniformen. Die alte Schule ist heute Museum. Es gibt aber weiterhin eine private katholische Schule in St. Michaels.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, St. Michaels School, Missionsschule nahe Window Rock, Arizona, ungelaufen.jpg
      • 859,07 kB
      • 2.062 × 1.594
      • 9
    • Dinétah, St. Michaels School, Missionsschule nahe Window Rock, Arizona, Rückseite.jpg
      • 883,53 kB
      • 2.157 × 2.762
      • 6
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 4. November 2025 um 15:40
    • Neu
    • #47

    Hallo zusammen,

    eine Ansichtskarte zum Thema Schulbildung möchte ich noch zeigen, Es handelt sich um die Tuba City Chapter School in Tuba City, Arizona. Das kleine Städtchen liegt im Reservat unweit der Hopi-Reservation das von der Navajo-Reservation umschlossen wird. Deshalb leben auch etliche Hopi in Tuba City.

    Die Schule gehört zu den heute dem Navajo Education Department unterstellten Schulen mit angeschlossenem Wohnheim so dass diejenigen Schüler die weiter entfernt wohnen nicht jeden Schultag mit dem Schulbus in die Schule fahren müssen. Die Karte ist ungelaufen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Tuba City Chapter School, ungelaufen.jpg
      • 792,44 kB
      • 2.176 × 1.408
      • 7
  • DKKW
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    8.825
    • 6. November 2025 um 12:12
    • Neu
    • #48

    Hallo zusammen,

    in den 1930er Jahren wählte die US-Indianerbehörde Window Rock als Standort für das Bureau of Indian Affairs im Navajo-Reservat aus. Es gab hier einige Auseinandersetzungen mit dem Navajo Tribal Council da in diese Zeit die bei den Diné höchst unpopulären Maßnahmen der "Lifestock reduction" fielen, also die Reduzierung der völlig überhöhten Viehbestände die zur Übernutzung der Böden sprich Bodenerosion und Wüstenbildung führten.

    In den Jahren 1933/34 wurde in Window Rock das Navajo Nation Council Chamber in Form eines riesigen Hogan errichtet in dem der Navajo Trbla Council seinen Sitz hat.

    Die Karte die ich heute zeige stammt aus den frühen 1930er Jahren mit den Bauten des Bureaus of Indian Affairs durch den namensgebenden "Window Rock" hindurch aufgenommen. Die Karte ist nicht gelaufen.

    Viele Grüße
    DKKW

    Bilder

    • Dinétah, Window Rock, Bureau of Indian Affairs, ungelaufen.jpg
      • 876,98 kB
      • 2.143 × 1.383
      • 10

Registrierung

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!

Benutzerkonto erstellen

Benutzer online in diesem Thema

  • 1 Besucher
  1. Datenschutzerklärung
  2. Impressum
  3. Kontakt

Partnerprogramm / Affiliate Disclaimer

Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Mit * markierte Links sind Affiliate-Links (Werbung). Nur auf diese Weise können wir dieses großartige Forum finanzieren, wir bitten um euer Verständnis!

Community-Software: WoltLab Suite™