Die Briefmarken
sind wie bunte Vögel und wandern.
Von einem Erdteil zum andern;
Zugvögel sind sie und haben Schwingen,
die Flugzeuge sind`s, die sie uns bringen.
Die Heimat, die Fremde, das Meer und das Land,
werden durch diese Vögel bekannt.
Der Mensch fängt sie ein, er prüft sie genau,
er lernt an dieser täglichen Schau.
Die spricht von Wappen, Sagen und Helden,
kann vieles aus der Geschichte melden.
Die Palmen rauschen, manch fremdes Tier
sieht auf, aus bunten Stück Papier,
geheimnisvolle Zeichen wollen,
daß wir sie deuten und prüfen sollen.
Von Trachten sprechen die Marken, von Bauten,
sie reden in fremden Zungen und Lauten.
Von fremder Währung, Sitte und Brauch,
sie bringen des fernen Landes Hauch.
Erzählen was dort erzeugt, ersteht,
erzählen was wächst, sie sprechen beredt
von tausend Dingen auf dieser Welt
und kosten oft nur wenig Geld.
Sie sind ein Wunder an Geist und Witz,
wie mancher kühne Geistesplitz
ward hier verewigt, die Weltgeschichte
erstrahlt in einem neuen Lichte,
Vergangenheit und Gegenwart
treffen sich wieder auf Zukunftsfahrt.
Im Album fängst du die Vögel ein
und lässt sie singen, denn sie sind dein.
von
E. R . Mellinghoff
aus dem Briefmarkenalbum der Kosmos Zigarettenfabrik Dresden
Vielleicht kennt jemand noch andere Gedichte über Briefmarken!